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Ätna Update (13.07. - 20.08.2006)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


20. August 2006:

In den letzten 14 Tagen blieb die Aktivität des Ätna niedrig.

Am 06.08. wurde bei Pedara (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Am 10.08. kam es an der Südflanke (südwestlich Monte Parmentelli) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 12.08. wurde am Monte Pomiciaro (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am 13.08. kam es bei Fleri (Südostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am gleichen Tag kam es bei Ragalna (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 1.6. Zwischen dem 13. und 17. August ereigneten sich im Valle del Bove (Ostflanke) mehrere sehr schwache Beben [2].

Der vulkanische Tremor verharrte in den letzten zwei Wochen auf niedrigem Niveau [1].

Die Gipfelkrater setzten in den letzten 14 Tagen ihre ruhige Gasfreisetzung fort. Der Nordostkrater zeigte mäßige bis starke Gasemissionen. An Voragine und Bocca Nuova war die Gasfreisetzung meist schwach. Auch der Südostkrater zeigte nur schwache Gasfreisetzungen. Dampf trat dort insbesondere aus den Fumarolen am Gipfel bzw. am Kollapskrater von 2004 aus.

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


06. August 2006:

Die Aktivität des Ätna ist in den letzten Tagen weiter zurückgegangen.

Am 31.07. wurde am Rocca Musarra (Ostflanke) und am Monte Arcimis (Südostflanke) jeweils ein Beben der Stärke 1.5 registriert. Vom 03. bis 04.08. kam es am Monte Fontane (Ostflanke) zu mehreren leichten Beben, wobei das stärkste 1.8 auf der Richterskala erreichte [3]. Am 06.08. wurde an der Westflanke des Ätna ein Beben der Stärke 2.6 registriert. Das Hypozentrum lag in ca. 21 Km Tiefe [4].

Der vulkanische Tremor ist in den letzten Tagen noch etwas zurückgegangen und befindet sich wieder auf dem Niveau, das er vor der Eruption vom 14.07.06 hatte [2].

Viele Wolken behinderten in der letzten Woche immer wieder die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcam. In den wolkenfreien Stunden zeigte sich starke Gasfreisetzung aus dem Nordostkrater und der Voragine, sowie schwache Gasfreisetzung aus Bocca Nuova und Südostkrater.

Inzwischen konnte das Material analysiert werden, das am 25. und 26.07. vom Nordostkrater ausgeworfen wurde. Hierbei ergab sich ein CaO/Al2O3-Ratio von ca. 0.50 und ein FeO/MgO-Ratio von ca. 3.25. Diese Werte entsprechen der Lava, die während der Eruption vom 14. - 23. Juli vom Schlot B3 freigesetzt wurde. Allerdings ist die Lava höher entwickelt, als das Material der Gipfelkrateraktivität von 1996 - 2004 [1].
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass an der Aktivität am Nordostkrater und an der Eruption am Südostkrater die gleiche Magma beteiligt war.

Inzwischen sind sehr schöne Bilder der Eruption vom Juli auf der Website von Dr. Klaus Henning erschienen. Charles Rivière hat ebenfalls eine Fotoseite mit einigen neuen Bildern eingerichtet.

Quellen:
  1. Corsaro R. A., Miraglia L. 31.07.2006. Composizione dei vetri nei prodotti eruttati dal Cratere di Nord Est nel mese di luglio 2006. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale
  4. INGV Sezioni di Roma. 2006. Terremoti recenti. Agosto 2006


31. Juli 2006:

Die Aktivität am Nordostkrater hat sich wieder abgeschwächt und der vulkanische Tremor blieb niedrig.

Die Aktivität am Nordostkrater scheint sich seit dem 29. Juli abgeschwächt zu haben. Bei einem Besuch durch C. Rivière konnten keine Explosionen bzw. durch Gasfreisetzung erzeugte Geräusche festgestellt werden. Ein heftiger Wind, der die immer noch starken Ausgasungen der Gipfelkrater bis hinunter zum Touristenkomplex am Rifugio Sapienza (ca. 2000 m Höhe) trieb, verhinderte in den letzten Tagen den Besuch der Gipfelkrater [1].

Der vulkanische Tremor ist seit dem 28.07. kaum verändert und bewegt sich auf niedrigem Niveau [2].

Am 29.07. ereignete sich in der Nähe des Monte Parmentelli (Südflanke) ein Beben der Stärke 2.0. Sonst blieb die seismische Aktivität in den letzten zwei Tagen sehr niedrig, abgesehen von einigen sehr schwachen Beben entlang der Ostflanke [3].

Zur Zeit wird diskutiert, ob eine neue Flankeneruption bevorsteht. Der Rückgang der Aktivität am Nordostkrater könnte darauf hindeuten, dass sich das Magma einen neuen Weg sucht. 2002 gab es eine ähnliche Situation: Die strombolianische Aktivität am Nordostkrater endete und das Magma drang in die nordöstliche Riftzone ein. 4 Wochen später kam es dort zu einer Flankeneruption. Es ist aber auch gut möglich, dass der Druck im Berg jetzt einfach einmal nachgelassen hat. Ein neuer Schub Magma könnte wieder zu neuer Aktivität, ggf. erneut am Nordostkrater führen.

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Juillet 2006
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


28. Juli 2006:

Am Nordostkrater dauern die Explosionen an und es wird weiterhin altes und frisches Material ausgeworfen.

Gestern wurden die Gipfelkrater erneut von C. Rivière besucht. Bereits beim Aufstieg entlang des Zentralkraterkegels fand er frisch ausgeworfenes Material. Am Rand des Nordostkraters befand sich neben den frisch aussehenden Lavabrocken auch älteres Material beachtlicher Größe. Die explosive Aktivität war nicht mehr so hoch wie am Vortag, jedoch konnte gegen 11:13 Uhr eine Explosion beobachtet werden, die neben Gas auch Asche freisetzte. Um 11:39 Uhr wurde 20 Sekunden lang das Geräusch eines Erdrutsches gehört. Mit einer Wärmebildkamera wurde vergeblich versucht eine Explosion im Nordostkrater zu erfassen, jedoch konnte die Freisetzung heißer Gase registriert werden. Auch am Rand und an Spalten der Voragine wurden erhöhte Temperaturen gemessen [1].
Bei einem Besuch am heutigen Tag wurde erneut explosive Aktivität am Nordostkrater registriert. Dabei wurde frisches und altes Material ausgeworfen, das am Rand des Kraters niederging. Zwischen 11:00 und 12:00 Uhr kam es zu zwei starken Explosionen. Heute gelang es einen Teil des explosiven Schlots am Boden des Nordostkraters einzusehen. Er besteht aus hellen vertikalen Wänden und aus seinem Zentrum entweicht ständig Gas unter Geräuschentwicklung. In der letzten Nacht konnte ein rötliches Leuchten aus dem Inneren des Nordostkraters beobachtet werden [1].

Der vulkanische Tremor ist im Laufe des 27.07. zunächst stark gestiegen, am  heutigen Tag jedoch wieder kräftig gefallen. An den meisten Stationen hat er inzwischen wieder das Niveau erreicht, dass er am Anfang der Eruption (15.07.06) hatte [2].

Heute Morgen um 06:14 Uhr wurde ein Erdbeben der Stärke 2.7 bei Giarre (Ostflanke) registriert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von knapp 3 Km [3].

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Juillet 2006
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  3. INGV Sezioni di Roma. 2006. Terremoti recenti. Luglio 2006


26. Juli 2006:

Möglicherweise steht der Ätna vor einer neuen Eruption! Am Nordostkrater wurden heute schwere Explosionen registriert, die frisches Material freisetzten; auch der Tremor ist wieder gestiegen.

Bei einem Besuch der Gipfelkrater durch C. Rivière wurden gestern folgende Beobachtungen gemacht: Aus der Voragine entweicht viel Gas. Am Nordostkrater tritt starke Gasfreisetzung auf, die von unregelmäßigen Geräuschen begleitet wird. Es kommt zu zwei bis fünf Explosionen pro Minute, die auch noch an der Basis des Nordostkraters, sowie an den anderen Gipfelkratern zu hören sind. Wegen dem dichten bläulichen Gas ist es nicht möglich festzustellen, ob Material in die Höhe geschleudert wird. Die Explosionen scheinen aus größerer Tiefe zu kommen. Am südlichen Rand vom Nordostkrater haben sich einige Spalten, die schon seit ca. zwei Jahren vorhandenen sind, vergrößert bzw. verlängert [1].

Bei einem weiteren Besuch des Nordostkraters am heutigen Morgen wurden zunächst weitere, noch stärkere Detonationen als am Vortag registriert. Dazu wurde viel Gas und auch Asche freigesetzt. Dann ereigneten sich am Nordostkrater um 10:31 bzw. 10:33 Uhr zwei gewaltige, ohrenbetäubende Explosionen. Dabei wurde kompaktes Material herausgeschleudert! Die schwarzen, frisch aussehenden Lavabrocken hatten einen Durchmesser von 2 bis 4 cm.
An der Stelle am Grund des Nordostkraters, an dem gestern nur Gas freigesetzt wurde, konnte heute ein kleiner Kegel ausgemacht werden.
Auch an Voragine und Bocca Nuova waren die Gasemissionen heute sehr stark [1].

Der vulkanische Tremor ist heute zunächst stark gestiegen, dann wieder deutlich gefallen, um später erneut leicht zu steigen. Der Tremor liegt jetzt wieder etwas höher als zu Beginn der Eruption. An den westlichen und nördlichen Stationen ist er sogar so hoch wie am zweiten Tag der Eruption [2]. Die Online-Seismogramme der I.N.G.V. zeigten heute immer wieder in unregelmäßigen Abständen Erschütterungen. Die Ursache ist mir zur Zeit noch nicht klar, evtl. ist sie auf die explosive Aktivität am Nordostkrater zurückzuführen.

Der erneute Anstieg des Tremors und die explosive, offensichtlich inzwischen auch magmatische Aktivität am Nordostkrater, lassen meiner Meinung nach darauf schließen, dass die Eruption noch nicht zu Ende ist. Möglicherweise verlagert sich die Aktivität zunächst zum Nordostkrater und mündet anschließend in eine neue Eruption an der Nord-/Nordwest- bzw. Nordostflanke. Eine nur neun Tage andauernde Eruption wäre auf jeden Fall eher ungewöhnlich. Es ist gut möglich, dass die Eruption am Südostkrater nur der Auftakt für eine neue, evtl. noch größere Flankeneruption war.

Starke Gasfreisetzung am Nordostkrater (rechte Säule) bzw. Voragine und Bocca Nuova (links davon):
Webcam-Foto vom 26.07.06
Foto vom 26.07.06, 20:09 Uhr: Webcam 2 bei Linguaglossa, Etna Trekking

Quellen:
  1. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Juillet 2006
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore


25. Juli 2006:

Auch heute zeigten sich die Schlote am Südostkrater inaktiv. Die Eruption scheint entgültig vorüber zu sein. Allerdings wurde erhöhte Aktivität am Nordostkrater festgestellt.

Am ehemals explosiven Schlot B3 wurde gestern und heute noch etwas Gas freigesetzt. Die anderen Schlote sind inaktiv. Bei einem Überwachungsflug wurden gestern die Gipfelkrater mittels Wärmebildkamera untersucht. Dabei wurde die Freisetzung heißer Gase am Nordostkrater registriert. Dies deutet auf explosive Aktivität in mittlerer Tiefe des Schlots hin [1]. Bei weiteren Messungen am heutigen Morgen wurden die hohen Temperaturen im Nordostkrater bestätigt. Auch im südlichen Schlot der Bocca Nuova wurden erhöhte Temperaturen gemessen [2]. Die Webcams zeigten heute wieder starke, pulsartige Gasfreisetzungen am Nordostkrater. Auch die Voragine setzte wieder viel Gas frei.

Der vulkanische Tremor ist weiter gesunken. Allerdings zeigte eine Station an der Nordflanke des Ätna einen leichten Anstieg des Tremors [3].

Die seismische Aktivität war heute wieder gering [4].

Quellen:
  1. Andronico D., Calvari S., Di Vito M.A., Lodato L., Marotta E., Norini G.,Orsi G. 24.07.2006/14:00. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. Calvari S., Lodato L., Spampinato L. 25.07.2006/08:00. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  4. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


24. Juli 2006:

Nach dem Ascheauswurf am 22.07. hatte sich die Aktivität des explosiven Schlots (B3) in der Nacht auf den 23.07. zunächst wieder verstärkt. Am Morgen des 23.07. wurden ca. alle 30 Sekunden starke Explosionen registriert [2]. Die Lavaströme wurden immer noch gut gespeist, allerdings ging die Förderrate etwas zurück. Sie lag bei ca. 3 m3/s [1]. Am Nachmittag verringerte sich die explosive Aktivität immer mehr und auch die Förderrate ging weiter zurück. Der vulkanische Tremor verringerte sich im Laufe des Tages immer mehr. Am Abend hörte die explosive Aktivität schließlich ganz auf und auch die Förderung von Lava endete. Am Morgen des 24.07. zeigen sich alle Schlote inaktiv und die Lavaströme sind zum Stillstand gekommen [2]. Der Tremor ist nur noch geringfügig höher als vor Beginn der Eruption [3].

Am 22. und 23.07. wurden mehrere leichte Beben (Stärke 1.3 bis 1.8) nördlich des Monti Centenari (Ostflanke) registriert [4].

Personal der I.N.G.V. hat den Durchmesser des explosiven Schlots (B3) vermessen: Er beträgt von West nach Ost 105 m und von Nord nach Süd 80 m. Die Höhe über Grund beträgt zwischen 110 und 158 m. Der höchste Punkt des neuen Kegels liegt auf 3090 m Höhe [1].

Inzwischen gibt es Diskussionen ob die Eruption tatsächlich zu Ende ist, oder sich an einer anderen Stelle fortsetzen könnte. So wird vermutet, dass es an der Nordostflanke zu einer neuen Eruption, ähnlich wie 2002 kommen könnte [2].

Quellen:
  1. Burton M., Di Vito M., Giordano D., Marotta E., Orsi G. 23.07.2006/16:00. Aggiornamento eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Juillet 2006
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  4. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


22. Juli 2006:

Von dem effusiven Schlot, der sich am 21.07. gebildet hat, wurde heute gegen 05:00 Uhr ein neuer Lavastrom freigesetzt. Er ist relativ schwach und bewegt sich parallel zum Strom der seit dem 14.07. fließt [2]. Er unterbrach den Pfad der für die Touristen angelegt wurde und erreichte gegen Mittag eine Länge von ca. 600 m. Er bewegt sich auf ca. 2800 m Höhe und fließt in Richtung "Valle del Bove". Der andere Lavastrom wird weiterhin gut versorgt und verzweigt sich in vier Teilarme, die sich tiefer im Tal wieder vereinigen. Die längste Lavazunge bewegt sich auf ca. 1750 m Höhe, nordöstlich des "Monti Centenari" [1].

Die Aktivität des explosiven Schlots (B3) war heute niedriger. Es kam ca. alle 5 Sekunden zu einer strombolianischen Explosion. Gegen 14:15 Uhr begann plötzlich eine Phase mit explosiver Aschefreisetzung. Die Emissionen erreichten eine Höhe von mehreren hundert Metern. Die Asche wurde vom Wind nach Süden getragen, wo sie im Gebiet des Touristenkomplexes "Rifugio Sapienza" als feiner Regen nieder ging.

Vom Nordostkrater wurde heute pulsartig Gas freigesetzt. Auch an Voragine und Bocca Nuova waren die Gasemissionen wieder kräftig.

Hier einige Bilder die ich heute vom "La Montagnola" bzw. von der "Schiena dell Asino" machen konnte:
Gasfreisetzung von Gipfelkratern und Schlot B3
22.07.06 11:10 Uhr
Links oben die Gaswolken vom Nordostkrater. In der Bildmitte der Südostkrater mit dem kleinen rauchenden Schlackenkegel um den Schlot B3. Rechts darunter die Rauchschwaden der effusiven Schlote an der Basis von B3.
Lavaströme am oberen Rand vom VdB
22.07.06 13:01 Uhr
Blick vom "Schiena dell Asino" aus nach Norden auf die Lavaströme am Steilhang des "Valle del Bove". Rauchfahnen kennzeichnen die verschiedenen Ströme.
Der Lavastrom nordöstlich vom Monti Centenari
22.07.06 13:30 Uhr
Blick nach Norden auf den "Monti Centenari" (Schlackenkegel in der linken Bildhälfte). Rechts davon der dampfende Lavastrom. An seiner Front kullern immer wieder große Brocken hinunter und setzen kleine Rauchfahnen frei. Links und unterhalb des "Monti Centenari" kann man die deutlich dunklere Lava von 2004 erkennen.
Aschefreisetzung an B3
22.07.06 14:20 Uhr
Seit ca. 5 Minuten kommt es am explosiven Schlot B3 immer wieder zu stärkeren Explosionen die Asche freisetzen. Die Aschewolke wird vom Wind nach Süden getragen.
Quellen:
  1. Burton M., Di Vito M., Giordano D., Marotta E., Orsi G., Polacci M. 22.07.2006/18:00. Aggiornamento eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Juillet 2006


21. Juli 2006:

Nach vorübergehender Abschwächung der Aktivität traten am explosiven Schlot B3 am Abend Lavafontänen auf. Der Tremor ist wieder gestiegen und bei einer Exkursion zu den Gipfelkratern bemerkte ich starke Gasfreisetzung und neue Fumarolen.

Die intensive strombolianische Aktivität am Schlot B3 dauerte auch heute an. Dabei wurden Bomben bis zu 100 m hoch in die Luft geschleudert. 300 m vom Schlot entfernt wurden Bomben mit einem Durchmesser von zwei bis drei Metern gefunden. Gegen Mittag schwächte sich die Aktivität vorübergehend ab und es kam zu etwas Kollaps im Schlot B3. Dabei wurde überwiegend alte Asche freigesetzt. Gegen 16:00 Uhr wurde an der Austrittsöffnung der Lava, am Fuß des Südostkraters, plötzlich sehr viel Gas freigesetzt. Zwei Meter links vom effusiven Schlot öffnete sich dann ein neuer Schlot, der Lavafragmente zwei bis drei Meter hoch in die Luft schleuderte und für kurze Zeit einen kleinen Lavastrom freisetzte. Gegen 20:00 Uhr verstärkte sich die Aktivität an Schlot B3 wieder deutlich. Material wurde aus zwei, manchmal auch aus drei explosiven Zentren des Schlots ausgeworfen. Zeitweise kam es zu einem ungewöhnlichen Phänomen: Große Mengen Gas wurden ausgestoßen, die sich entzündeten und als hohe Flammen bis hinauf zum Gipfel des Südostkraters züngelten [3]. Gegen 20:35 Uhr verstärkte sich die Aktivität immer mehr und aus allen drei Zentren im Schlot B3 wurde Material ausgeworfen. Dann gipfelte die starke strombolianische Aktivität in die Freisetzung einer Lavafontäne die bis zu 200 m Höhe erreichte. Unzählige glühende Bomben wurden bis zu 300 m hoch in die Luft geschleudert und regneten auf den Südosthang des Südostkrates herab. Nach ca. 30 Minuten kehrte der Schlot wieder zur gewohnten strombolianischen Aktivität der Vortage zurück [1].
Der Lavastrom kam nur noch langsam voran und bewegte sich am Morgen auf 1810 m hohem Gelände, nördlich vom "Monti Centenari". Er hat sich in drei Arme aufgeteilt und wird von einigen Lavakanälen durchzogen [2].

Der vulkanische Tremor stieg heute zunächst stark an und ging am Abend wieder leicht zurück [4]. Die seismische Aktivität blieb niedrig [5].

Hier einige Bilder der Eruption die ich heute südlich des Südostkraters machen konnte:
Der Südostkrater mit Kollapskrater und B3
21.07.06 07:31 Uhr
Auf dem Weg zu den Gipfelkratern kommen wir dem Südostkrater immer näher. Der Kollapskrater von 2004 auf seiner Ostflanke ist gut zu erkennen. Rechts darunter der Schlackenkegel von Schlot B3. Bei regelmäßigen Explosionen setzt er Gas frei, das in Form kleiner Wölkchen entweicht. Darunter eine weiße Wolkenfahne, die von der Austrittsöffnung der Lava stammt.
Blick auf den Schlackenkegel vom TdF aus
21.07.06 08:02 Uhr
Nun befinden wir uns auf Höhe der ehemaligen Berghütte "Torre del Filosofo". Die Explosionsgeräusche sind jetzt sehr laut und wir sehen immer wieder Bomben die durch die Luft geschleudert werden. Ein frischer Ostwind treibt die Gaswolken nach Westen. Der Schlackenkegel ist seit unserem letzten Besuch deutlich gewachsen.
Schlackenkegel mit B1 und B2
21.07.06 12:50 Uhr
Auf dem Rückweg von den Gipfelkratern schauen wir ein letztes mal bei der Eruption vorbei. An der Ostseite des Schlackenkegels scheint es einen kleinen Erdrutsch gegeben zu haben. Dort wo sich ursprünglich die Hornitos von Schlot B1 befanden dampft es jetzt wieder etwas. Rechts darunter, an Schlot B2 wird mehr Dampf bzw. Gas freigesetzt.
Am Touristenpfad zum Lavastrom
21:07.06 12:53 Uhr
Die Explosionen sind schwächer und unregelmäßiger geworden. Jedoch entweicht nach wie vor viel Lava. Ihr Weg in das Tal wird von vielen kleinen Rauchfahnen markiert. Inzwischen wurde ein Pfad für die Touristen angelegt. Geländebusse entlassen hunderte der meist unzureichend bekleideten Menschen in die Kälte, wo sie sich auf den Weg zum Lavastrom machen.

Bei einer Exkursion zu den Gipfelkratern bemerkte ich starke Gasfreisetzung aus Bocca Nuova, Voragine und Nordostkrater. Die Gasemissionen aus der Voragine waren so stark, dass wir den Krater nicht erreichen konnten. Auffallend waren auch viele neue Fumarolen, die letztes Jahr noch nicht vorhanden waren. Die Temperaturen an den Gipfelkratern scheinen sich zu erhöhen, was darauf hindeutet, dass die Magmasäule im zentralen Schlotsystem des Ätna gestiegen ist.

Hier nun einige Bilder der Exkursion:
Der innere südwestliche Rand der BN
21.07.06 09:45 Uhr
Blick auf den inneren südwestlichen Rand der Bocca Nuova, wo sich viele neuen Fumarolen zeigen. Ihre Gasschwaden sind so stark, dass man sie auch noch aus mehreren Kilometern Entfernung ausmachen kann. Auch der gesamte begehbare westliche Teil der Bocca Nuova ist voller Fumarolen.
Der Südrand des südlichen Schlots der BN
21.07.06 09:58 Uhr
Der Südrand des südlichen Schlots der Bocca Nuova zeigt einige tiefe Einschnitte. Die Innenseite ist mit Schwefel überzogen und an einigen Stellen zeigen sich Fumarolen. Die Wand fällt hier nahezu senkrecht in den westlichen Krater des Schlots ab.
Der östliche Krater im südlichen Schlot der BN
21.07.06 10:03 Uhr
Aus dem westlichen Krater, der mir tiefer als kurz nach dem Kollaps vom Januar 2006 erscheint, steigen immer wieder Dampfwolken auf. Trotzdem wird ab und zu der Blick auf den östlichen Krater im Südschlot der Bocca Nuova frei. Immer wieder hören wir wie Geröll in die beiden Krater poltert.
Ende der nordwestlichen Wand der Voragine
21.07.06 10:04 Uhr
Der Dunstschleier lichtet sich und kurz wird der Blick auf das westliche Ende der nordwestlichen  Wand der Voragine frei. Vor dem Kollaps setzte sich diese Wand nach Südosten fort und bildete das sogenannte "Diaframma", die Trennwand zwischen Voragine und Bocca Nuova.
Blick hinab in den westlichen Krater der BN
21.07.06 10:04 Uhr
Blick der steilen Wand hinab in den westlichen Krater des südlichen Schlots der Bocca Nuova. Der Boden dieses Kraters ist angefüllt mit Geröll. Der tiefste Punkt ist jedoch von hier aus nicht einsehbar. Immer wieder steigt vom Kraterboden eine dichte Dampfwolke auf.
Das erodierte Diaframme und der Nordostkrater
21.07.06 10:07 Uhr
Blick über den südlichen Schlot der Bocca Nuova hinweg nach Nordosten:  Im Vordergrund steigt eine Dampfwolke aus dem Schlot empor. Dahinter das erodierte "Diaframma"; nur ein niedriger Wall ist von der einstigen Wand übrig geblieben. Aus der Voragine dahinter entweicht eine Dampfwolke. Links davon im Dunst der Nordostkrater.
Trümmer der einstiegen Wand zwischen BN-Schloten
21.07.06 10:16 Uhr
Am oberen Bildrand ist das erodierte "Diaframma" zu sehen. Rechts darunter der flache östliche Krater im Südschlot der Bocca Nuova. Davor der tiefere westliche Krater. Links erkennt man die Trümmer einer Wand, die vor dem Kollaps vom Januar 2006 den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova vom südlichen Schlot trennte.
Südlicher Schlot und Rest von 64'er Kegel
21.07.06 10:20 Uhr
Blick nach Nordosten: Im Vordergrund der stehengebliebene Rest der einstiegen Trennwand zwischen den zwei Schloten der Bocca Nuova. Rechts davon aufsteigender Dampf aus dem südlichen Schlot. Dahinter eine Felsnadel am westlichen Ende der Voragine; ein Relikt eines Kegels aus dem Jahre 1964. Dahinter die stark dampfende nordwestliche Wand der Voragine.
Kraterwand des nordwestlichen Schlots der BN
21.07.06 10:25 Uhr
Blick entlang der Kraterwand des nordwestlichen Schlots der Bocca Nuova nach Norden. In der unteren rechten Bildhälfte erkennt man eine Terrasse, die den nördlichen Teil des Kraters einnimmt. Dieser Bereich der Bocca Nuova war von dem Kollaps im Januar 2006 kaum betroffen.
Terrasse im nordwestlichen Schlot der BN
21.07.06 10:28 Uhr
Blick hinunter in den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova. Dahinter die mit Geröll übersähte Terrasse. Der Boden des Schlots ist nicht einsehbar und immer wieder steigen große Mengen an Dampf und Gas auf, die uns den Atem nehmen.
Kollabierter nordöstlicher Rand der BN
21.07.06 10:33 Uhr
Blick über den nordwestlichen Schlot der Bocca Nuova hinüber nach Osten. Der kollabierte Rand des Kraters ist übersäht mit großen Trümmern die stark dampfen. Auch aus der Voragine, die sich dahinter befindet steigen dichte Gaswolken auf, die uns immer wieder die Sicht versperren.
Der nordwestliche Rand der Voragine
21.07.06 11:01 Uhr
Entlang des nordwestlichen Rands der Bocca Nuova versuchen wir zur Voragine zu gelangen. Der Wind treibt jedoch ständig dichte Gaswolken aus der Voragine zu uns, die das Atmen unmöglich machen und uns zur Rückkehr zwingen. Rechts die Gaswolken und links der nordwestliche Rand der Voragine, der voller Fumarolen ist. Sogar am unteren Rand des Kegels haben sich neue Fumarolen entwickelt.
Quellen:
  1. Behncke B., Giammanco S. 20.07.2006/21:30. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. Branca S., Calvari S., Spampinato L. 21.07.2006/10:00. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  3. Etna Volcan Sicilien - Charles Rivière. Juillet 2006
  4. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  5. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


20. Juli 2006:

Die Eruption dauert unverändert an und zeigt noch keine Zeichen einer Abschwächung.

Am explosiven Schlot B3 dauert auch heute die intensive strombolianische Aktivität an. Dabei werden Bomben bis in eine Höhe von ca. 100 m geschleudert und heißes Gas unter hohem Druck freigesetzt. Die Höhe des Schlackenkegels um B3 ist auf ca. 40 m angewachsen. Mittels Wärmebildkamera konnten drei explosive Zentren im Schlot ausgemacht werden. Am Lavatunnel vom Schlot B1 ist heute ein kleines Stück der Tunneldecke eingebrochen und dadurch ein sogenanntes Skylight entstanden. Die Schlote B1 und B2 fördern weiter viel Lava. Es konnte eine Förderrate von 8 bis 10 m3/s ermittelt werden. Die Front des Lavastroms bewegt sich auf 1830 m hohem Gelände, im Gebiet zwischen "Monti Centenari" und "Monte Lepre". Die Länge des Stroms beträgt mittlerweile etwa 3 Km [1].

Der vulkanische Tremor ging heute erneut leicht zurück [2]. Die seismische Aktivität blieb niedrig [3].

Hier ein Bild, das ich heute von der "Mareneve-Straße" bei Fornazzo machen konnte:
Südostkrater von Straße bei Fornazzo
20.07.06 09:48 Uhr
Blick auf die Eruption am Südostkrater. In der Bildmitte der Südostkrater mit dem Kollapsschlot von 2004. Darunter der explosive Schlot B3, der durch kleine Rauchwölkchen gekennzeichnet ist. Etwas weiter darunter der Lavastrom, der an den vielen Rauchfahnen zu erkennen ist. Die Aktivität ist heute so hoch, dass wir manchmal die glühende Lava aus Schlot B3 von hier unten aus sehen können.
Quellen:
  1. Branca S., Norini G., Spampinato L., Marotta E., De Beni E. 20.07.2006/14:00. Aggiornamento eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


19. Juli 2006:

Die Eruption dauert weiterhin an. An den Schloten kam es zu kleinen morphologischen Veränderungen. Analysen der Lava ergaben, dass immer mehr frisches Material aufsteigt.

Die explosive Tätigkeit am Schlot B3 dauert auch heute an. Dabei werden weiterhin heißes Gas unter hohem Druck, Lavafetzen und ein wenig Asche und Lapilli freigesetzt. Untersuchungen mittels Wärmebildkamera zeigten zwei eruptive Zentren im Schlot von B3. Meine Beobachtung vom Vortag, betreffend der Übertunnelung des Lavastroms aus Schlot B1, konnte mittels Wärmebildkamera bestätigt werden. Inzwischen hat sich auch über dem Lavastrom von B2 eine, wenige Meter lange, Tunneldecke ausgebildet. Beide Schlote setzen weiterhin Lava frei. Der Lavastrom wälzt sich nach wie vor in das unbewohnte Tal "Valle del Bove", wo er sich in zwei Ströme aufteilt. Der nördliche Teilstrom ist auf ca. 1850 m hohem Gelände zum Stillstand gekommen. Der südliche Teilstrom bewegt sich nördlich vom "Monti Centenari" auf 2150 m Höhe. Die Länge des Lavastroms beträgt ca. 2900 m. Am Abend kam es am Schlot B3 zu einem Kollapsereignis, wodurch sich der Krater ein wenig in Talrichtung ausweitete. Danach stieg die Förderrate der Lava an [1].

Der vulkanische Tremor ging heute leicht zurück [3]. Die seismische Aktivität blieb niedrig [4].

Inzwischen wurde von der I.N.G.V. ein Bericht über die chemische Zusammensetzung der Lava veröffentlicht. Die Lava die am 15.07.06 freigesetzt wurde, entsprach nicht ganz der Lava die während der Gipfelkrateraktivität der Jahre 1996 - 2004 auftrat (CaO/Al2O3-Ratio bei 0.46, FeO/MgO-Ratio bei 3.7). Am 16.07.06 verschob sich der CaO/Al2O3-Ratio in Richtung 0.48 und die Lava entsprach in ihrer Zusammensetzung in etwa dem Material der 2004-2005 Eruption. Am 18.07. verschob sich der CaO/Al2O3-Ratio weiter und lag bei 0.52. Der FeO/MgO-Ratio veränderte sich auf einen Wert von ca. 3.1 [2].
Diese Werte deuten darauf hin, dass eine immer weniger "entwickelte" Magma die Oberfläche erreicht. Am Anfang der Eruption wurde Magma gefördert, die schon längere Zeit im Berg gespeichert war und sich durch Kristallisation und Absinken bestimmter Mineralien "entwickelt" hat. Im Laufe der Zeit wurde sie von frischem Material ersetzt, das noch keine Gelegenheit hatte sich zu verändern.

Quellen:
  1. Burton M., Miraglia L., Spampinato L., Norini G. 19.07.2006/12:00. Aggiornamento eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. Corsaro R. A., Miraglia L. 18.07.2006. Eruzione Etna 2006 Composizione dei vetri nei prodotti eruttati. INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  4. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


18. Juli 2006:

Auch heute dauert die Eruption unverändert an.

Am explosiven Schlot B3 herrscht weiterhin starke und anhaltende strombolianische Aktivität. Etwa alle 10 Sekunden kommt es zu heftigen Explosionen. Neben Bomben werden dabei heiße Gase, sowie Lapilli und Asche freigesetzt und über 100 m hoch in die Luft geschleudert. Durch diese Aktivität wächst der Schlackenkegel um den Schlot B3 kontinuierlich an. Der Lavastrom aus Schlot B1 fließt inzwischen in einem Tunnel und tritt erst an der Basis des Südostkraters, auf Höhe von Schlot B2 an die Oberfläche. Als gemeinsamer Strom fließt die Lava weiter in Richtung Osten, wo sie sich auf ca. 2775 m Höhe in zwei Ströme aufteilt. Die Teilströme ergießen sich parallel in das unbewohnte Tal "Valle del Bove".

Der vulkanische Tremor hat sich inzwischen stabilisiert und zeigte im Verlaufe des Tages einen leichten Abwärtstrend [1]. Die seismische Aktivität blieb niedrig [2].

Hier einige Bilder der Eruption die ich am Abend an der Basis des Südostkraters machen konnte:
Der explosive Schlot B3
18.07.06 19:31 Uhr
Blick auf den explosiven Schlot B3. Durch die starke strombolianische Aktivität werden einzelne Lavafetzen über 100 Meter hoch in die Luft geschleudert.
Blick über Lavastrom hinweg nach Norden
18.07.06 19:58 Uhr
Blick über den Lavastrom hinweg nach Norden. Während die Lava unentwegt hinunter in das Tal "Valle del Bove" strömt, bläst uns ein frischer Wind dicke Schwaden von Schwefeldioxid ins Gesicht.
Glühende Lavafragmente an Schlot B3
18.07.06 20:20 Uhr
Dank der zunehmenden Dunkelheit kann man jetzt auch die glühenden Lavafragmente erkennen, die sich um den Schlot B3 herum ansammeln und den Schlackenkegel immer weiter anwachsen lassen.
Lavastrom mit Schlot B3 und B3
18.07.06 20:26 Uhr
Während die strombolianische Aktivität weiter anhält, tritt unentwegt Lava an der Basis des Südostkraters aus. Als hellroten Fleck kann man Links im Bild die Lava aus Schlot B2 erkennen; der Lavastrom aus B1 fließt bereits in einem Tunnel.
Der zerklüftete Rand des Kollapskraters
18.07.06 20:27 Uhr
Mit zunehmender Dunkelheit wird das Schauspiel immer gigantischer. Schön hebt sich jetzt der zerklüftete Rand des Kollapskraters von 2004 vor dem türkisblauen Abendhimmel ab. Dazu schillern die Dämpfe über dem Lavastrom in tollen Farben.
Aschesäule über Schlot B3
18.07.06 20:36 Uhr
Plötzlich ereignet sich eine Serie sehr lauter Detonationen. Anstatt Lavafragmenten wird jetzt ein Schwall glühender Asche ausgestoßen. Als schwarze Säule steigt sie hoch in den Himmel. Beobachter, die sich sehr weit nach vorn gewagt hatten, ergreifen die Flucht.
Strombolianische Aktivität an Schlot B3
18.07.06 20:42 Uhr
Nach einigen Minuten ist der Schlot wieder zu seinen regelmäßigen strombolianischen Explosionen zurückgekehrt. Die glühenden Bomben werden mehrere hundert Meter hoch in die Luft geschleudert.
Lavastrom und strombolianische Aktivität
18.07.06 21:43 Uhr
Das Schauspiel ist atemberaubend und der Abschied fällt schwer. Am liebsten würden wir die ganze Nacht hier verbringen.
Hier noch ein Video von Klaus Henning, das die atemberaubende Aktivität am Abend zeigt:
Clip7A
© Klaus Henning
18.07.06, Clip7A, 2.38 MB, 11.7 s
Strombolianische Aktivität an Schlot B3 und Lavafreisetzung an B2.
Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


17. Juli 2006:

Die Eruption dauert weiter an und der Lavastrom hat 2100 m hohes Gelände erreicht.

Die explosive Aktivität am Schlot B3 hält weiter an. Die Geräusche sind bis hinunter auf ca. 1000 m Höhe zu hören. Durch die strombolianische Aktivität werden Lavafetzen und Bomben ca.100 m hoch in die Luft geschleudert. Der Schlackenkegel um den Schlot wächst dadurch langsam an. Die Schlote B1 und B2 setzen weiter Lava frei. Die durchschnittliche Förderrate der letzten 24 Stunden wurde mit 3,9 m3/s berechnet. Insgesamt wurden bis jetzt ca. 800.000 m3 Lava freigesetzt. Der ca. 2,2 Km lange Lavastrom hat 2100 m hohes Gelände erreicht und sich in zwei Zungen aufgeteilt [1].

Der vulkanische Tremor ist heute noch etwas angestiegen [2]. Die seismische Aktivität blieb niedrig [3].

Quellen:
  1. Branca S., Burton M., Calvari S., Lodato L., Norini G., Spampinato L. 17.07.2006/16:30. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


16. Juli 2006:

Die Eruption hat heute weiter angehalten. Am explosiven Schlot hat die strombolianische Aktivität zugenommen. Der Lavastrom hat 2400 m hohes Gelände erreicht.

Die Explosionen am Schlot B3 haben sich im Laufe des Tages verstärkt. Es wird weniger Asche freigesetzt, dafür nimmt der Auswurf an Lavafetzen und glühenden Bomben immer mehr zu; auch die Größe der Bomben steigt. Der Durchmesser des Schlots hat sich seit gestern deutlich vergrößert und ein kleiner Schlackenkegel hat sich um ihn herum gebildet. An den effusiven Schloten B1 und B2 wird weiter viel Lava freigesetzt. Sie fließt nach wie vor in das "Valle del Bove" und zwar in das Gebiet nördlich der "Serra Giannicola Piccola". Heute Morgen um 07:30 Uhr hat sie sich auf einer Höhe von 2400 m bewegt und der Lavastrom hat eine Länge von 1,7 Km erreicht. Die Förderrate wurde mit 2,6 m3/s angegeben [1].

Der vulkanische Tremor hat im Laufe des Tages weiter zugenommen [2]. Die seismische Aktivität blieb niedrig [3].

Hier einige Bilder der Eruption die ich heute an der Basis des Südostkraters machen konnte:
Schlot B3 von Süden aus
16.07.06 10:57 Uhr
Blick von Süden aus auf den explosiven Schlot B3, der unter lautem Grollen Lavabrocken hoch in die Luft schleudert. Rechts darunter der stark dampfende Schlot B1, der auch heute Lava freisetzt. Darüber zeichnet sich am Rand des Südostkraters der Levantino ab; ein Seitenkrater aus dem Jahre 2001.
Blick nach Westen aus Südostkrater
16.07.06 11:07 Uhr
Noch ist das Wetter deutlich besser als am Vortag und die Lava leuchtet dadurch kaum. Westlich von uns ragt der Südostkrater empor. Im Vordergrund der frische Lavastrom, links dahinter der Schlot B2, darüber die Hornitos an B1. Am schwach dampfenden  Schlot B3 ist inzwischen einen kleiner Kegel gewachsen.
Der explosive Schlot B3
16.07.06 11:09 Uhr
Blick auf den explosiven Schlot B3. Begleitet von lautem Donner wirft er Gesteinsbrocken hunderte Meter hoch in die Luft. Am unteren östlichen Rand des deutlich vergrößerten Schlots befindet sich ein kleiner Schlackenkegel. Dahinter kann man den zerklüfteten Kollapskrater von 2004 erkennen, der nur schwach dampft.
Lavafreisetzung an B1 und B2
16.07.06 11:10 Uhr
Die Hornitos am Schlot B1 (oben) setzen weiter Lava frei. Auch am Schlot B2 (unten mit starker Rauchfahne) hält die Förderung von Lava an. Immer wieder bilden sich durch die Hitze Kleintromben (grauer Rüssel in der rechten Bildhälfte).
Reporter macht Bilder am Lavastrom
16.07.06 11:22 Uhr
Die Eruption zieht immer mehr Reporter und Beobachter an. Hier macht ein Reporter der Zeitung "La Sicilia" gerade ein Bild von meinem Kollegen Dr. K. Henning beim Sammeln von Lavaproben.
Explosionen zerreisen die Luft
16.07.06 11:37 Uhr
Gewaltige Explosionen zerreisen die Luft. Die verschiedenen eruptiven Zentren in B3 setzen mal bräunliches, mal bläuliches Gas frei. Neben kleinen Bomben, die senkrecht in die Luft geschleudert werden, steigert sich jetzt immer mehr der Auswurf großer, rot glühender Brocken. Wir ziehen uns etwas zurück, da die Einschläge näher kommen.
Zoom auf Schlot B3
16.07.06 12:41 Uhr
Zoom auf den Schlot B3. Im Vordergrund der kleine Schlackenkegel. Dahinter der Krater, der sich seit gestern ein ganzes Stück mehr in den Hang hinein gefressen hat. An einigen Stellen im Krater tritt weißer Dampf aus. Aus einer Öffnung wird bläulicher Rauch freigesetzt. Ascheemissionen sieht man heute kaum.
Rotglühender Lavastrom
16.07.06 14:12 Uhr
Durch den Aufzug dunkler Wolken kommt die Glut des Lavastroms nun richtig zur Geltung. Leider behindern starke Regenfälle und Graupel, sowie Blitz und Donner die weitere Beobachtung der eruptiven Aktivität.
Quellen:
  1. Branca S., Calvari S., Coltelli M., Del Carlo P., Lodato L. 16.07.2006/07:30. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


15. Juli 2006:

Im Laufe der letzten Nacht hat am Ätna eine neue Eruption begonnen!
Eine eruptive Spalte hat sich am Südostkrater geöffnet und Lava fließt in das unbewohnte Tal "Valle del Bove".

Ohne Vorzeichen öffnete sich am 14.07.06 gegen 23:45 Uhr eine eruptive Spalte an der Ostflanke des Südostkraters [1]. Die Spalte ist ca. 145 m lang und verläuft von West/Nordwest nach Ost/Südost. Sie befindet sich unterhalb des Kollapskraters von 2004. Etwa in der Mitte der Spalte, auf ca. 3050 m Höhe hat sich ein effusiver Schlot (B1) gebildet, der einen Lavastrom freisetzt. An der Basis der Spalte, auf einer Höhe von ca. 3000 m befindet sich ein weiterer Schlot (B2) der ebenfalls einen Lavastrom freisetzt. Beide Ströme vereinigen sich einige Meter unterhalb dieses Schlots und ergießen sich in östliche Richtung, wo sie dem steilen Hang hinunter in das unbewohnte Tal "Valle del Bove" fließen. Gegen 06:30 Uhr hat sich im oberen Abschnitt der Spalte ein weiterer Schlot (B3) geöffnet. Er setzt zunächst Asche, dann glühende Lavabrocken frei. Diese strombolianische Aktivität erreicht eine Auswurfshöhe von 100 - 200 m [2]. Die Explosionsgeräusche sind bis hinunter zu dem Touristenkomplex "Rifugio Sapienza", auf ca. 2000 m Höhe zu hören.
Am Mittag wird an den Lavaströmen eine Förderrate von 4-5 m3/s gemessen [2]. Am Nachmittag wechseln sich am explosiven Schlot (B3) strombolianische Aktivität mit dem Auswurf von frischer Asche und altem Material ab.

Der vulkanische Tremor hatte sich seit dem 13.07. nur wenig erhöht. Auch am 14.07. war er noch auf niedrigem Niveau, stieg aber im Laufe des Tages langsam an. Erst am 15.07. steigerte er sich deutlich [3].

Die seismische Aktivität war in den Tagen vor der Eruption nicht ungewöhnlich hoch: Vom 10.07. bis 14.07. ereigneten sich zahlreiche sehr schwache Beben an der Ostflanke (Bereich "Valle del Bove") bzw. ca. 1 Km östlich der Gipfelkrater (Bereich "Pizzi Deneri"). Die Beben hatten meist eine Stärke von 1.1 bis 1.2. Am 15.07. ereigneten sich ca. 1 Km östlich der Gipfelkrater zwei Beben der Stärke 1.7 [4].

Hier einige Bilder der Eruption die ich heute an der Basis des Südostkraters machen konnte:
Die eruptive Spalte bei feuchtem Wetter
15.07.06 16:46 Uhr
Blick auf die eruptive Spalte bei sehr feuchtem Wetter. Im Vordergrund der dampfende Lavastrom. Darüber die Schlote B1 und B2 im dichten Dunst. Rechts oben der dampfende Schlot B3.
Der Lavastrom in Richtung VdB
15.07.06 17:06 Uhr
Blick nach Norden auf den Lavastrom der in östliche Richtung zum "Valle del Bove" fließt.
Die Spalte mit den Schloten B3, B2 und B1
15.07.06 17:27 Uhr
Im oberen Bildteil der Schlot B3 der glühende Lavabrocken und Asche auswirft. Links darunter zwei Hornitos (B1) die Lava freisetzen. Rechts darunter erkennt man die Lava aus dem Schlot B2.
Schlote B1 und B2 und Lavaströme
15.07.06 17:28 Uhr
Dank der leichten Wetterbesserung werden die Schlote nun immer besser sichtbar. Die Lava aus B1 fließt links am Schlot B2, der hinter dem Schutthaufen liegt, vorbei. Einige Meter weiter unten vereinigen sich die Ströme.
Explosionen am Schlot B3
15.07.06 17:31 Uhr
Unter lautem Fauchen, das an den Start eines Düsenjägers erinnert, werden vom explosivem Schlot B3 Lavafetzen, Asche und altes Material in die Luft geschleudert. An den Hornitos von Schlot B1 hält die starke Lavaförderung weiter an.
Aschepilz aus Schlot B3
15.07.06 17:44 Uhr
Immer wieder finden am Schlot B3 Ascheemissionen statt. Als dunkler Pilz steigt die Asche mehrere hundert Meter hoch. Manchmal gerät die Säule auch in Drehung. Feine Asche und Lapilli regnen auf unsere Köpfe herab.
Schutthaufen am Schlot B2
15.07.06 18:02 Uhr
Blick auf den Schutthaufen am Schlot B2. Er ist offensichtlich beim Aufreisen der Spalte enstanden. An einigen Stellen schaut noch Eis heraus. Links fließt die Lava aus B1 vorbei. Über dem Lavastrom von B2 tobt sich eine Kleintrombe aus. Ein Phänomen, das ich heute immer wieder beobachten konnte.
Die Spalte mit den Schloten B2 und B3
15.07.06 18:03 Uhr
Immer wieder kommt es zu starken Explosionen die Asche freisetzen. Der Schlot B3 wird dadurch immer größer. Einige Lavafetzen erreichen eine Höhe von 100 bis 200 m.
Die Hornitos am Schlot B1
15.07.06 18:04 Uhr
Die beiden Hornitos am Schlot B1 setzen weiterhin Lava frei. Auch rechts davon ist rotes Glühen zu erkennen.
Lavastrom am Steilhang vom VdB
15.07.06 18:18 Uhr
Blick nach Nordosten auf den steilen Hang am Westrand vom "Valle del Bove". Rauchfahnen kennzeichnen den Lavastrom der sich in das unbewohnte Tal ergießt. Im Hintergrund die Berge der "Serra delle Concazze".
Aschepilz von B3 aus 1,5 Km Entfernung
15.07.06 18:37 Uhr
Etwa 1,5 Km südöstlich vom Südostkrater: Erneut wird bei heftigen Detonationen Asche in die Luft geschleudert. Rechts neben dem Aschepilz erkennt man eine breite, rotierende Aschesäule, die durch die aufsteigende Hitze in Drehung gerät.
Der Südostkrater bei besserem Wetter
15.07.06 18:45 Uhr
Dank besser werdendem Wetter erkennt man nun die dampfende Spalte an der Südflanke des Südostkraters, sowie den Sudestino (Seitenkrater von 2000) und den Hornito von 2001. Links von der Aschewolke sieht man den Rand des Kollapskraters von 2004.
Hier noch Bilder und Videos die mir Klaus Henning zur Verfügung gestellt hat. Die Bilder zeigen die Aktivität an Schlot B3 in noch besserer Qualität und die Videos vermitteln einen guten Eindruck von der Eruption:
Dampf und Lavabrocken aus Schlot B3
© Klaus Henning
15.07.06 18:09 Uhr
Dieses Foto zeigt, dass der Schlot B3 mehrere eruptive Zentren besitzt. Während aus dem Krater (oben) viel Dampf freigesetzt wird, wirft eine Öffnung am unteren Rand rotglühende Lavabrocken aus. Um diese Öffnung hat sich ein kleiner Schlackenkegel gebildet.
Aschefreisetzung an Schlot B3
© Klaus Henning
15.07.06 18:09 Uhr
Aus dem dampfenden Krater des Schlots B3 wird eine Aschesäule unter lautem Fauchen ausgestoßen. Aus der Öffnung darunter werden Lavafragmente hoch in die Luft geschleudert. Die beiden Hornitos an Schlot B1 setzen zwei Lavaströme frei. Ein weiterer kleiner Strom (rechts) kommt kaum voran.
Clip1A
© Klaus Henning
15.07.06, Clip1A, 2.52 MB, 12.4 s
Unter lautem Fauchen setzt Schlot B3 eine Aschesäule frei. Dazu Lavaförderung an Schlot B1 und B2.
Clip1B
© Klaus Henning
15.07.06, Clip1B, 2.23 MB, 11.0 s
Freisetzung von Asche, Dampf und Lavafragmenten aus Schlot B3, sowie Lavaförderung an B1 und B2.
Quellen:
  1. Branca S., Consoli S. 15.07.2006/05:00. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  2. Corsaro R. A., Neri M. 15.07.2006/14:00. Rapporto eruzione Etna. INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  4. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


13. Juli 2006:

In den letzten 14 Tagen hielt sich die seismische Aktivität am Ätna auf durchschnittlichem Niveau. Die Gipfelkrater setzten ihre ruhige Gasfreisetzung fort.

Am 01.07. kam es in der Nähe vom Monte Parmentelli (Südflanke) zu einem Beben der Stärke 2.1. Am 04.07. wurde bei Maletto (Nordwestflanke) ein Beben der Stärke 2.3 registriert. Vom 06.07. bis zum 08.07. ereigneten sich ca. 1 Km östlich der Gipfelkrater einige sehr leichte Beben, wobei das stärkste mit 1.8 gemessen wurde. Die Hypozentren lagen in ca. 2 Km Tiefe (bezogen auf Meereshöhe). Am 08.07. kam es am Monte Scavo (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 2.5. Am 09.07. ereigneten sich am Monte Fontane (Ostflanke) zwei sehr leichte Beben, wobei das stärkste 1.5 auf der Richterskala erreichte [2].

Ende Juni stieg der vulkanische Tremor zwar leicht an, bewegte sich jedoch weiter auf niedrigem Niveau. In der letzten Woche blieb er unverändert [1].

Für die Jahreszeit ungewöhnlich schlechtes Wetter behinderte oft die Beobachtung der Gipfelkrater mittels Webcam. In den wenigen wolkenfreien Stunden zeigte der Nordostkrater mäßige und anhaltende Gasfreisetzung. An Bocca Nuova, Voragine und Südostkrater war nur schwache Gasfreisetzung zu beobachten.

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2006. Eruzione Etna 2006. Sismologia/Tremore
  2. INGV-Sezione di Catania. 2006. Terremoti recenti localizzati con la rete sismica della Sicilia Orientale


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