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Ätna Update (05.07. - 29.08.2011)

Dampfender Ätna

Aktuelle Informationen über die Tätigkeit des Vulkans


In Abhängigkeit von der Aktivität des Ätna, berichte ich hier in mehr oder weniger großer Regelmäßigkeit über die neuesten Ereignisse an diesem prächtigen Vulkan. Diese Informationen stelle ich aus diversen Quellen, wie Institute bzw. Organisationen, Websites von Vulkanologen und eigenen Beobachtungen (meist über Webcams) zusammen. Die verwendeten Quellen werden jeweils am Ende einer Nachricht genannt. Alle Uhrzeiten sind in Ortszeit (MEZ bzw. MESZ). Für die Vollständigkeit und Richtigkeit meiner Updates kann ich leider keine Gewähr geben. Ich versuche jedoch immer so gründlich wie möglich zu arbeiten.
Zu den späteren Updates...


29. August 2011

Wie erwartet hat sich heute am neuen Südostkrater ein weiterer Paroxysmus ereignet. Verursacht durch die Öffnung einer eruptiven Spalte, kam es zum Aufbrechen der südöstlichen Flanke und dadurch zu starken morphologischen Veränderungen des Kegels.

Hier der Bericht des INGV zum heutigen Paroxysmus:
Neun Tage nach der letzten Episode hat sich in den heutigen frühen Morgenstunden am neuen Südostkrater der 12. Paroxysmus dieses Jahres ereignet. Eine Besonderheit dieser Episode war die Öffnung einer eruptiven Spalte an der südöstlichen Flanke des pyroklastischen Kegels der den Krater umgibt. Dies war verbunden mit dem Herausschießen mehrerer Lavafontänen und der Förderung eines breiten Lavastroms der einen südlicheren Weg als frühere Ströme nahm. Der pyroklastische Kegel unterlag dabei großen morphologischer Veränderungen die durch die Öffnung der neuen eruptiven Spalte, die eine tiefe Kluft in der südöstlichen Flanke hinterließ, verursacht wurden. Dennoch kam es zu weiterem Wachstum des nördlichen und südlichen Kraterrands. Die Episode produzierte eine hohe Eruptionssäule die sich in südöstliche Richtung krümmte und zu Asche- und Lapilliregen in Bevölkerungszentren wie Zafferana, Fleri, Viagrande und Trecastagni führte.
Genau wie ihre Vorgänger wurde die Episode von anfangs diskontinuierlicher und sehr schwacher Aktivität eingeleitet. Sie begann mit einer einzelnen Explosion die sich am 28.08. um 02:52 Uhr ereignete. Dieser folgte ab 17:17 Uhr eine Serie von Aschefreisetzungen aus dem neuen Südostkrater. Bei Einsetzen der Dunkelheit war sporadische und schwache strombolianische Aktivität erkennbar die sich im Laufe der Nacht allmählich intensivierte. Am 29.08. um 05:15 Uhr kam es zum ersten Übertritt von Lava durch die tiefe Einbuchtung im östlichen Kraterrand. Diese nährte einen Lavastrom der sich in Richtung Valle del Bove bewegte. Ab 05:40 Uhr intensivierte sich die strombolianische Aktivität stufenweise und ab etwa 06:05 Uhr setzten zwei Schlote innerhalb des Kraters pulsierende Lavafontänen frei die bis zu 100 m Höhe erreichten. In den nachfolgenden 10 Minuten nahmen diese Fontänen deutlich an Höhe zu und eine dichte Eruptionssäule stieg einige Kilometer über dem Gipfel des Ätna auf bevor sie in südöstliche Richtung driftete. Zur gleichen Zeit begann ein kleiner Lavastrom an der Stelle der östlich/südöstlichen Flanke auszutreten an der sich der Kollaps während des Paroxysmus vom 20.08.2011 ereignet hatte.
Um 06:40 Uhr brach die südöstliche Flanke des Kegels bis hinab zu seiner Basis durch die Öffnung einer Linie neuer eruptiver Schlote auf. Von dort aus stieg eine Reihe von Lavafontänen empor und kurz danach erschien ein neuer breiter Lavastrom. Dieser wurde von den neuen Schloten genährt und bewegte sich hinab in das Valle del Bove und nahm einen etwas südlicheren Weg als der bisher geförderte Strom. In den nächsten 20 Minuten dauerte die Förderung von Lavafontänen, sowohl an den Schloten innerhalb des Kraters, als auch entlang der neuen Spalte an. Ab 06:30 Uhr begann sich die Aktivität abzuschwächen und kurz nach 06:40 Uhr ging die Emission von Lavafontänen im Krater in die Freisetzung von Asche über. Unterdessen setzte der unterste Schlot der neuen eruptiven Spalte noch bis 06:50 Uhr glühende Jets frei. Die Aschefreisetzungen dauerten unter Abschwächung noch bis 07:15 Uhr an [1].

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Morgen entstand kurz vor dem Aufbrechen der eruptiven Spalte. Noch werden die Lavafontänen aus zwei Öffnungen innerhalb des Kraters freigesetzt, wobei sich, wie schon bei früheren Ereignissen, eine Öffnung im östlichen Abschnitt des Kraters befindet. Rechts davon kann man einen kleinen Teil des Lavastroms erkennen:
Freisetzung aus zwei Schloten im Krater
Foto vom  29.08.11, 06:15 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Knapp 10 Minuten später ist die gesamte südöstliche Flanke des Kegels bis hinunter zu seiner Basis aufgerissen und etliche Schlote emittieren Lavafontänen. Der Lavastrom ist jetzt breiter und verläuft weiter südlich:
Neue eruptive Spalte im Kegel
Foto vom  29.08.11, 06:24 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Gegen 07:00 Uhr wird nur noch Asche freigesetzt. Man beachte die große Kluft die sich nun in der südöstlichen Flanke des Kegels befindet. Die daran aufsteigenden Dampf- bzw. Gaswolken markieren den Verlauf der eruptiven Spalte bzw. ihrer Lavaströme:
Neue eruptive Spalte im Kegel
Foto vom  29.08.11, 07:03 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 29 agosto 2011 * Etna update, 29 August 2011


28. August 2011

Seit Sonnenuntergang kommt es am neuen Südostkrater zu strombolianischer Aktivität. Dies lässt auf das Bevorstehen eines neuen Paroxysmus schließen, der sich innerhalb der nächsten 24 Stunden ereignen dürfte.

Gestern wurde am neuen Südostkrater gelegentlich ein wenig Gas freigesetzt. Heute Vormittag konnte ich dort sporadisch pulsartige Emission größerer Mengen Gas beobachten. Gegen Abend kam es auch zur Freisetzung von kleineren Aschewolken. Kurz nach Sonnenuntergang zeigten sich gelegentlich schwache strombolianische Explosionen.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt eine schwache strombolianische Explosion innerhalb des neuen Südostkraters:
Schwache strombolianische Explosion
Foto vom 28.08.11, 21:11 Uhr: Webcam auf dem Schiena dell'Asino, Etna Trekking

Der Tremor bewegte sich gestern und heute weiterhin auf niedrigem Niveau. Seit den Abendstunden ist er leicht gestiegen. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten gestern und heute gehäuft schwache langperiodische Signale [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


26. August 2011

Die letzten Tage verliefen am Ätna sehr ruhig. Heute kam es am neuen Südostkrater erstmals seit dem letzten Paroxysmus wieder zur Emission von etwas Gas.

Nach dem Paroxysmus vom 20.08. zeigte sich am 21.08. am Nordostkrater intensive und pulsartige Gasfreisetzung. Sie wurde an den nachfolgenden Tagen etwas schwächer. An der Bocca Nuova waren die Gasemissionen nicht ganz so intensiv. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen an seiner oberen südöstlichen Flanke. Am neuen Südostkrater konnte ich bis gestern keinerlei Gas- bzw. Aschefreisetzungen beobachten. Heute kam es allerdings zur Emission von etwas Gas.

Inzwischen hat das INGV das Material, das bei dem Paroxysmus vom 05.08.2011 freigesetzt wurde, einer chemischen Analyse unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass es mit einem CaO/Al2O3-Ratio von 0,5 und einem FeOtot/MgO-Ratio von 2,9 etwas primitiver war als das Magma das bei den beiden vorhergehenden eruptiven Phasen (25.07. und 30.07.) freigesetzt wurde. Dies deutet laut INGV darauf hin, dass sich Magma mit unterschiedlicher Zusammensetzung im oberen Versorgungsbereich des Südostkraters mischt und das Magma vom 05.08. aus größerer Tiefe als bei den vorhergehenden Episoden stammte und somit auch etwas primitiver war [1].

Die Gasemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 15.08. bis 21.08. niedriger als in der Vorwoche. Allerdings zeigte sich ab Mitte der Woche ein steigender Trend, der am 21.08. mit einer Emissionsrate von über 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag sein Maximum erreichte [2].

Nach dem Paroxysmus vom 20.08. ging der Tremor rasch wieder auf niedriges Niveau zurück. Dort hielt er sich auch bis heute. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten manchmal schwache langperiodische Signale. Sie traten am 21.08. und seit dem 25.08. gehäuft auf [3].

Am 20.08. kam es westlich von Bronte (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 24.08. wurde östlich von Misterbianco (Südflanke) ein Beben der Stärke 1.6 gemessen. Am gleichen Tag kam es nordwestlich von Maletto (Nordwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.9 [4].

  1. Corsaro R. A., Miraglia L. 2011. Composizione dei vetri dei prodotti emessi dal Cratere di Sud-Est durante l’attività di fontana del 5 agosto 2011. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 15/08/2011 - 21/08/2011
  3. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


21. August 2011

Gestern kam es an dem neuen Südostkrater zu einem weiteren Paroxysmus. Es war einer der kürzesten, aber auch heftigsten der aktuellen Serie.

Am 20.08. hat sich am neuen Südostkrater der 11. Paroxysmus ereignet. Inzwischen gibt es dazu einen Bericht vom INGV:
Die neue eruptive Episode wurde am Morgen des 18.08. durch erhöhte Gasfreisetzungen aus dem neuen Südostkrater eingeleitet. Am 19.08. um 05:36 Uhr wurde dann eine starke Explosion registriert die glühende Bomben und eine kleine Menge Asche freisetzte. Weitere, aber schwächere Explosionen folgten. Diese wurden von einer Erhöhung des Tremors begleitet. Gleichzeitig verlagerte sich auch allmählich die Quelle des Tremors von seiner ursprünglichen Position unterhalb des Nordostkraters in Richtung des neuen Südostkraters. Im Laufe des 19.08. ereigneten sich kleinere Emissionen von etwas Asche, während der Tremor auf einem Niveau schwankte, das unterhalb der Amplitude lag die am frühen Morgen erreicht wurde. Am Abend des gleichen Tages setzte schwache strombolianische Aktivität ein, die durch schwache Explosionen charakterisiert war die sich etwa alle 30 Minuten ereigneten.
Am 20.08., kurz vor 04:00 Uhr zeigte sich innerhalb des aktiven Kraters schwache, aber anhaltende Glut. Sie intensivierte sich in den folgenden 30 Minuten und wurde durch die Emission von Lava im Krater verursacht. Um 04:30 Uhr begann sich die strombolianische Aktivität zu verstärken und um 04:55 Uhr begann der Übertritt von Lava durch die tiefe Einkerbung im östlichen Kraterrand. Die strombolianische Aktivität dauerte für die nächsten vier Stunden unter Fluktuationen an, während die Lava langsam in Richtung des westlichen Hangs des Valle del Bove vorankam. Kurz vor 09:00 Uhr intensivierte sich die Aktivität dann deutlich und ging innerhalb weniger Minuten in die Freisetzung von Lavafontänen über. Dies führte zu einem starken Niederschlag von großem pyroklastischem Material auf den Flanken des Kegels. Einige Minuten später zeigten sich an der unteren Ostflanke des Kegels hellbraune Staubwolken. Sie traten an einer kleinen Depression auf, die sich nach dem Paroxysmus vom 12.08. durch Rutschung des noch heißen Materials gebildet hatte. Kurze Zeit später verursachte das anhaltende und intensive Bombardement pyroklastischen Materials auf die Flanken des Kegels Lawinen die an pyroklastische Ströme erinnerten. Diese bewegten sich einige hundert Meter über die Basis des Kegels hinweg und gingen vor allem in südliche Richtung nieder.
Sofort nach dem Einsetzen der Lavafontänen stieg innerhalb weniger Minuten eine dichte Wolke aus Tephra und Gas vertikal über dem Krater auf und erreichte eine Höhe von etwa 4-5 Kilometer über Grund. Die pilzförmige Wolke bewegte sich anschließend in südwestliche Richtung und sorgte in Städten wie Paternò, Ragalna und Biancavilla für einen Regen aus Lapilli und Asche.
In der Zwischenzeit begann die untere Ostflanke des Kegels, auf der südlichen Seite der großen Einbuchtung, zu rutschen und zu kollabieren. Dies wurde durch den Druck der Lava innerhalb des Kanals verursacht. Schließlich ging von dem kollabierten Gebiet ein neuer Lavastrom aus, der einen südlicheren Weg nahm als die Lava die zuvor gefördert wurde. Die Lava teilte sich in zahlreiche Arme auf, die überwiegend die gleiche Route nahmen, wie bei den früheren Episoden.
Kurz nach 09:30 Uhr schwächte sich die Freisetzung der Lavafontänen wieder ab und endete um 09:50 Uhr. Dann wurde noch für einige Minuten Asche emittiert, bevor Ruhe einsetzte. Um 13:59 Uhr kam es noch einmal zu explosiver Ascheemission die bis 14:04 Uhr anhielt.
Die jüngste paroxymale Episode war eine der kürzesten, aber auch heftigsten innerhalb der Serie die im Januar 2011 begann. Die morphologischen Veränderungen an dem pyroklastischen Kegel des neuen Südostkraters waren signifikant und nicht nur durch den Kollaps der unteren Ostflanke, sondern auch durch das Wachstum des nordöstlichen und südlichen Kraterrands geprägt [1].

Dieses Webcam-Foto entstand während dem Höhepunkt der 11. eruptiven Phase des neuen Südostkraters. Eine dunkle Säule aus Lapilli und Asche entweicht aus dem Krater und schießt in die Höhe. Der Kegel ist durch den Niederschlag pyroklastischen Materials völlig eingehüllt:
Dunkle Eruptionssäule
Foto vom  20.08.11, 09:18 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 20 agosto 2011 * Etna update, 20 August 2011


19. August 2011

Die letzte Woche verlief am Ätna ruhig. Heute kam es am neuen Südostkrater zu Ascheemissionen, was die Wahrscheinlichkeit für das baldige Auftreten einer weiteren heftigen eruptiven Phase erhöht.

Am Nordostkrater kam es in den vergangenen Tagen zu intensiver Gasfreisetzung die häufig pulsartig war. An der Bocca Nuova konnte ich anhaltende Gasemission aus dem nordwestlichen Schlot beobachten. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen an seiner oberen südöstlichen Flanke. Am neuen Südostkrater konnte ich bis zum 18.08. keine Gasemission beobachten. Heute Morgen kam es dann mehrfach zur Emission geringer Menge bräunlicher Asche. Ab und zu wurde auch etwas Gas freigesetzt. Leider behinderten ab den Vormittagsstunden Wolken die Beobachtung der Aktivität. Nach Sonnenuntergang war es wieder klar, aber bis 22:00 Uhr konnte ich keine strombolianischen Explosionen erkennen.

Hier noch die wichtigsten Fakten des INGV zum Paroxysmus vom 12.08.2011:
Erste Ascheemissionen: 11.08., bei Tagesanbruch
Einsetzen strombolianischer Aktivität: 11.08., nach Sonnenuntergang
Verstärkte strombolianische Aktivität ab: 07:30 Uhr
Beginn der Förderung des Lavastroms: 09:50 Uhr
Freisetzung von Lavafontänen ab: 10:30 Uhr
Phase höchster Intensität: Lavafontänen von 10:45 Uhr bis 12:00 Uhr aus drei Öffnungen (zwei im Zentrum, eine am östlichen Rand des Kraters).
Abschwächung: Ab 12:00 Uhr setzte nur noch östliche Öffnung bis 12:25 Uhr Lavafontänen frei, die anderen emittierten nur Asche.
Ende: Ascheemissionen bis 13:00 Uhr, danach keine eruptive Aktivität mehr.
Eruptionssäule: 3 Kilometer höher als der Gipfel des Ätna, wurde vom Wind in südöstliche Richtung verfrachtet.
Ascheregen: In einem schmalen Abschnitt der die Städte Zafferana, Giarre und Acireale einschloss.
Lavastrom: Bewegte sich entlang der westlichen Wand des Valle del Bove bis zu dessen Basis in der Nähe des Monte Centenari.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 08.08. bis 14.08.2011 deutlich höher als in der Vorwoche. Sie lagen am 08.08. und 09.08. bei mehr als 7000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag, sonst wurden Werte um 5000 Tonnen pro Tag registriert. Die Emissionsraten für Fluor- und Chlorwasserstoff waren ebenfalls viel höher als in der Vorwoche [1].

Nach dem Paroxysmus vom 12.08. bewegte sich der Tremor auf niedrigem Niveau. Zeitweise zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion eine Häufung schwacher langperiodischer Signale [2].

Am 14.08. wurde bei Acireale (Südostflanke) ein Beben der Stärke 1.5 registriert [3].
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 08/08/2011 - 14/08/2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


12. August 2011

Heute Vormittag ereignete sich an dem neuen Südostkrater wieder ein Paroxysmus. Das zehnte derartige Ereignis in diesem Jahr war erneut mit der Freisetzung von Lavafontänen, Asche, Lapilli und der Emission eines Lavastroms in das Valle del Bove verbunden.

Nach dem Einsetzen schwacher und sporadischer strombolianischer Aktivität am gestrigen Abend, kam es auch in der vergangenen Nacht am neuen Südostkrater zu einzelnen strombolianischen Explosionen. Nach Tagesanbruch zeigte sich zunächst pulsartige Gasfreisetzung. Ab etwa 09:00 Uhr mischte sich immer öfter Asche unter diese Gasemissionen und ab 09:30 Uhr wurden von der Wärmebildkamera auf dem La Montagnola kontinuierlich thermische Anomalien aufgezeichnet, was auf anhaltende und intensive strombolianische Aktivität schließen ließ. Gegen 09:50 Uhr markierte aufsteigendes Gas den Austritt eines Lavastroms aus der tiefen Kerbe an der östlichen Flanke des Kraters. Eine dünne Fahne aus schwarzer Asche wurde anschließend nahezu kontinuierlich aus dem Krater freigesetzt. Gleichzeitig zeigte die Wärmebildkamera nun anhaltend eine ca. 100 - 200 m hohe thermische Anomalie. Ab 10:30 Uhr wurde die Aschefahne schnell dichter und die thermische Anomalie noch größer und höher, was auf die Freisetzung einer Lavafontäne schließen ließ. Glühendes Material begann nun auf die Flanken des Kegels herab zu regnen und eine dunkle Eruptionssäule aus Gas, Asche und Lapilli stieg nahezu senkrecht etliche Kilometer über den Krater auf. Die Säule wurde vom Wind in östliche bis südöstliche Richtung getrieben. Unterdessen bewegte sich der Lavastrom den steilen westlichen Hang des Valle del Bove hinab.
Die Lavafontäne erreichte zwischen 10:45 Uhr und 12:00 Uhr ihr Maximum und war grob geschätzt 400 - 500 m hoch. Nach 12:00 Uhr nahm die Höhe der Lavafontäne wieder rasch ab und bis 13:00 Uhr wurde pulsartig schwarze, dann überwiegend bräunliche Asche explosiv freigesetzt. Nach 13:00 Uhr zeigte sich praktisch keine eruptive Aktivität mehr. In den nachfolgenden Stunden kam es lediglich zur Freisetzung von Gas.

Dieses Webcam-Foto zeigt den Höhepunkt der Aktivität vom La Montagnola aus. Rechts die schwarze Eruptionssäule aus dem Krater. Sie hat den Himmel so stark verdunkelt, dass man einen kleinen Teil der Lavafontäne (links unterhalb davon) rot leuchten sehen kann:
Eruptionssäule und Lavafontäne
Foto vom  12.08.11, 11:36 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Auf diesem Webcam-Foto, das während der Abschwächungsphase entstand, ist die pulsartige explosive Freisetzung von Gas und insbesondere von brauner und schwarzer Asche aus dem Krater zu erkennen:
Explosive Freisetzung von Gas und Asche während der Abschwächungsphase
Foto vom  12.08.11, 12:33 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Hier noch einige interessante Fotos des Paroxysmus aus geringer Distanz die mir Herr E. Hellriegel freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:
Freisetzung erster Lavafontänen
© E. Hellriegel
12.08.2011, 10:38 Uhr
Blick aus südlicher Richtung auf den neuen Südostkrater. Seit ca. 07:30 Uhr kommt es hier zu verstärkten strombolianischen Explosionen die vor wenigen Minuten in die Freisetzung einer Lavafontäne übergegangen sind.
Bomben prasseln auf die Südflanke des Kegels
© E. Hellriegel
12.08.2011, 10:42 Uhr
Nun prasseln größere Bomben auf die Südflanke des Kegels. Durch ihren Einschlag entstehen kleine bräunliche Staubwolken. Ganz rechts innerhalb der Kerbe kann man Freisetzung von Gas beobachten. Es stammt von dem Lavastrom der seit fast einer Stunde aus dem Krater gefördert wird.
Zahlreiche Touristen beobachten das Ereignis
© E. Hellriegel
12.08.2011, 10:43 Uhr
Zahlreiche Touristen beobachten das Ereignis bei bestem Wetter aus sicherer Entfernung, ca. einen Kilometer südlich des neuen Südostkraters. Inzwischen hat sich über dem Kegel eine mehr als 1000 m hohe Säule aus Gas und Asche gebildet die nahezu senkrecht aufsteigt.
Zoom auf den dichten Regen aus Bomben und Lapilli
© E. Hellriegel
12.08.2011, 11:04 Uhr
Zoom auf den dichten Regen aus Bomben und Lapilli der bis in einer Entfernung von ca. 500 m um den Krater herum niedergeht. Einige Bomben erreichen dabei eine Größe von knapp einem Meter.
Drei Kilometer hohe Eruptionssäule
© E. Hellriegel
12.08.2011, 11:05 Uhr
Seit ca. 20 Minuten befindet sich die eruptive Phase auf ihrem Höhepunkt. Die Eruptionssäule ist inzwischen etwa drei Kilometer hoch und steigt praktisch senkrecht auf bevor sie vom Wind in südöstliche Richtung getragen wird. Dunkle Fallstreifen markieren den Asche- bzw. Lapilliregen der aus der Wolke fällt.
Dunkle Aschewolke über dem Gipfelbereich
© E. Hellriegel
12.08.2011, 11:27 Uhr
Blick vom Gebiet westlich der Bergstation der Seilbahn nach Norden. Im Vordergrund die 2002-Kegel und dahinter die enorme Aschesäule die sich über dem ca. vier Kilometer entfernten Gipfelbereich des Ätna auftürmt. An ihrem unteren linken Rand kann man etliche große Bomben als winzige schwarze Punkte erkennen.
Zoom auf Lavafontänen
© E. Hellriegel
12.08.2011, 11:52 Uhr
Zoom auf den Kegel des neuen Südostkraters. Neben den Lavafontänen aus dem Zentrum des Kraters (linke Bildhälfte) wird auch an seinem östlichen Rand (rechts) eine Lavafontäne emittiert.
Aktivität schwächt sich deutlich ab
© E. Hellriegel
12.08.2011, 12:16 Uhr
Seit etwa 15 Minuten hat sich die Aktivität deutlich abgeschwächt und die Eruptionssäule wird nun von Wasserdampf dominiert, wodurch sie deutlich heller geworden ist. Nach wie vor fällt aber auch schwarze Asche aus der Wolke die inzwischen bis nach Acireale an der Ostküste Siziliens gezogen ist.

Während des Paroxysmus vom 05.08. verlagerte sich die Quelle des Tremors von dem Gebiet unterhalb des Nordostkraters in südöstliche Richtung in die Nähe des aktiven Schlots und gleichzeitig zur Oberfläche hin. Nach dem Ende der Aktivität wurde die Quelle des Tremors wieder an der Ursprungsposition, in ca. 1500 - 2000 m Höhe registriert [1].
Der Tremor verharrte nach dem Paroxysmus vom 05.08. auf niedrigem Niveau. Heute Morgen ab etwa 07:00 Uhr begann er rasch zu steigen und erreichte gegen 11:30 Uhr sein Maximum auf sehr hohem Niveau. Danach fiel er rasch wieder auf das Niveau ab, das er vor dem eruptiven Ereignis hatte [2].

Bei einem Besuch der Gipfelkrater durch INGV-Personal wurde in der vergangenen Woche innerhalb der Bocca Nuova lediglich ruhige und diffuse Gasfreisetzung beobachtet. An der Voragine konnte keine Gasemission registriert werden, dagegen kam es am Nordostkrater zu pulsartiger Gasemission was von mehreren Sekunden andauerndem Donnern begleitet war. Die Geräusche traten in variablen Abständen (von einige Minuten bis zu 10 Minuten) auf [1].

Die Gasemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 01.08. bis 07.08. mit Emissionsraten von bis zu 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag genauso hoch wie in der Vorwoche, allerdings zeigte sich ein abnehmender Trend [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 01/08/2011 - 07/08/2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


11. August 2011

Nach einigen Tagen Ruhe kam es heute am ehemaligen Kollapskrater zunächst zu Aschefreisetzungen. Seit dem Abend zeigen sich sporadische strombolianische Explosionen, was auf die beginnende Entwicklung eines neuen Paroxysmus hindeutet.

Am Nordostkrater und der Bocca Nuova kam es in den vergangenen Tagen zu anhaltender und kräftiger Gasfreisetzung. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen an seiner oberen südöstlichen Flanke. Am ehemaligen Kollapskrater, der vom INGV nun als "neuer Südostkrater" bezeichnet wird, konnte ich bis zum 10.08. keine Gasemission beobachten. Ab den Morgenstunden des 11.08. kam es an dem Krater dann aber zu wiederholter Freisetzung von Dampf und  etwas bräunlicher Asche. Nach Sonnenuntergang zeigten die Webcams dann einzelne schwache strombolianische Explosionen.

Auf diesem Webcam-Foto vom heutigen Morgen kann man die Emission von Asche aus dem ehemaligen Kollapskrater sehen. Links dahinter der "alte" Südostkrater. Der neue Kegel aus pyroklastischem Material ist durch die letzten eruptiven Phasen enorm gewachsen. Beeindruckend auch die tiefe Kerbe an seiner östlichen Flanke:
Ascheemission im neuen Südostkrater
Foto vom 11.08.11, 09:27 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Inzwischen gibt es vom INGV einen Bericht zum Paroxysmus vom 05.08.2011. Dazu hier die wichtigsten Fakten:
Am Nachmittag des 05.08. kam es im neuen Südostkrater (der ehemalige Kollapskrater) zu schwachen strombolianischen Explosionen. Sie steigerte sich in den nachfolgenden Stunden allmählich. Ab etwa 22:15 Uhr begann Lava über den niedrigen östlichen Rand des Kraters zu fließen. Die strombolianische Aktivität intensivierte sich ab kurz vor 23:00 Uhr rasch. Sie ging in die nahezu anhaltende Freisetzung einer Lavafontäne über, die etwa 100 m höher als der Kraterrand war. Zwischen 23:30 Uhr und 23:50 Uhr verstärkte sich die Aktivität weiter und es wurden mehrere hundert Meter hohe Lavajets freigesetzt. Eine Eruptionssäule aus Asche und Lapilli stieg einige Kilometer über den Gipfel auf und wurde vom Wind in südöstliche Richtung getrieben. Auf dem Höhepunkt der paroxymalen Aktivität überschritten die Lavafontänen manchmal eine Höhe von 500 m. Kurz nach 00:15 Uhr verringerte sich die Höhe der glühenden Jets deutlich und die Freisetzung wurde dann für ca. eine Stunde pulsartig. Eine weitere Abschwächung erfolgte nach 01:00 Uhr und um 02:15 Uhr war der Paroxysmus dann vorbei.
Wie schon bei den früheren paroxymalen Episoden floss die Lava in Form zahlreicher Arme dem westlichen Rand des Valle del Bove hinab und erreichte die Basis dieses steilen Hangs in der Nähe des Monte Centenari. Der Strom war kürzer als bei dem letzten Paroxysmus vom 30.07.2011. Asche- und Lapilliregen wurde im südöstlichen Sektor des Vulkans beobachtet. Betroffen war auf dem Berg das Gebiet zwischen Zafferana und Viagrande und an der Küste die Region zwischen Acitrezza und Pozzillo. Die Hauptachse des Niederschlags lag zwischen Fleri und Zafferana und weiter Hang abwärts bei Acireale [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 8 agosto 2011 * Etna update, 8 August 2011


07. August 2011

In der Nacht vom 05. auf den 06.08. hat sich am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters ein weiterer Paroxysmus ereignet. Seine Intensität war ähnlich, wenn nicht noch stärker als bei dem letzten Ereignis.

Die strombolianische Aktivität am ehemaligen Kollapskrater, die am 05.08. bei Sonnenuntergang einsetzte, verstärkte sich in den nachfolgenden Stunden rasch. Gegen 22:15 Uhr begann Lava aus der Vertiefung an der östlichen Flanke des Kraters auszutreten und bewegte sich über die Lavaströme der vergangenen Ereignisse dieses Jahres hinweg in Richtung Valle del Bove. Ab ca. 23:45 Uhr ging die intensive und anhaltende strombolianische Aktivität in die Freisetzung einer Lavafontäne über. Innerhalb von ca. 15 Minuten steigerte sich die Höhe der Lavafontäne bis auf grob geschätzt 500 m. Ein Regen aus glühendem pyroklastischem Material ging dabei auf die Flanken des Kraters und seiner unmittelbaren Umgebung nieder. Teilweise kullerten einige glühende Bomben sogar der Südflanke des Südostkraters hinab bis zu der Gegend um den Sudestino. Die freigesetzte Eruptionssäule aus Gas, Asche und Lapilli wurde vom Wind in südöstliche Richtung getragen. Ab etwa 00:30 Uhr zeigten die Webcams im östlichen Abschnitt des Kraters weitere, aber deutlich kleinere Lavafontänen. Gleichzeitig nahm die Höhe der Hauptfontäne ab. Gegen 01:00 Uhr endete die Freisetzung von Lavafontänen und es kam noch zu einigen Explosionen, sowie zur Emission größerer Mengen an Asche. Um 01:30 Uhr endete die Aktivität schließlich ganz und nur noch der Lavastrom an der westlichen Wand des Valle del Bove und das freigesetzte pyroklastische Material rings um den Krater glühte weiter.
Nach Sonnenaufgang war über die Webcams nur noch ein wenig sporadische Gasemission aus dem Krater erkennbar. Dieser war durch die jüngste Aktivität besonders nach Osten und Norden hin weiter deutlich gewachsen.
Die übrigen Gipfelkrater zeigten am 06.08. starke pulsartige Gasfreisetzung, die am Nordostkrater am intensivsten war. Heute wirkte die Gasemission am Nordostkrater noch kräftiger, allerdings zogen rasch Wolken auf.

Dieses Webcam-Foto zeigt neben der Freisetzung einer Lavafontäne aus dem ehemaligen Kollapskrater, die Emission von mindestens einer weiteren Fontäne (rechts davon) in seinem östlichen Abschnitt. Das freigesetzte glühende pyroklastische Material illuminiert die Flanken des Kraters und auch die Spitze des Südostkraters (links) wird schwach angeleuchtet:
Mehrere Fontänen im aktiven Krater
Foto vom 06.08.11, 00:30 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Der Tremor stieg am Abend des 05.08. zunächst allmählich, dann immer schneller an und erreichte gegen Mitternacht sein Maximum auf sehr hohem Niveau. Nach 01:00 Uhr fiel er rasch auf niedriges Niveau zurück. Am 06.08. zeigten die Online-Seismogramme der Gipfelregion eine Häufung langperiodischer Signale [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


05. August 2011

Neue strombolianische Aktivität im ehemaligen Kollapskrater!
Nach einigen Tagen Ruhe, sind seit heute Abend wieder strombolianische Explosionen im ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters erkennbar. Diese Aktivität und auch der Tremor haben in den letzten Stunden zugenommen und dürften auf einen neuen Paroxysmus hindeuten. 

In den Tagen nach dem Paroxysmus vom 30.07. konzentrierten sich die Gasemissionen vorallem auf den Nordostkrater. Sie waren dort zunächst intensiv und anhaltend, schwächten sich später etwas ab und waren eher pulsartig. An der Bocca Nuova war die Gasemission anhaltend und intensiv und häufig von geringen Mengen Asche durchsetzt. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasfreisetzungen auf die Fumarolen an seiner oberen südöstlichen Flanke. Am ehemaligen Kollapskrater konnte ich zunächst keine Gasemission beobachten. Heute Morgen waren dann schwache Gasfreisetzungen erkennbar und um 09:42 Uhr stand eine kleine dunkle Aschewolke über dem Krater. Dann zogen bald Wetterwolken auf und erst gegen Abend lockerte es wieder auf. Mit zunehmender Dunkelheit waren schwache, aber regelmäßige strombolianische Explosionen im Krater erkennbar. Diese intensivierten sich im Laufe des Abends und nach 21:00 Uhr waren sie stark genug, um glühendes Material über den Kraterrand hinweg auf die Flanken zu schleudern.

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt die neue strombolianische Aktivität in dem ehemaligen Kollapskrater. Glühendes Material wird durch eine stärkere Explosion bis zu 100 m hoch geschleudert und erste Bomben landen auf der südlichen Flanke:
Strombolianische Explosion schleudert Material 100 m hoch
Foto vom 05.08.11, 21:00 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Inzwischen wurde das Material der beiden letzten paroxymalen Ereignisse (vom 25. und 30.07.) des ehemaligen Kollapskraters vom INGV chemisch untersucht:
Beide Proben wiesen einen CaO/Al2O3 - Ratio von 0,49 und ein FeOtot/MgO -Ratio von ca. 3,00 auf. Der CaO/Al2O3 - Ratio war somit etwas höher als bei den beiden früheren Ereignissen des Monats Juli, was auf etwas höher entwickeltes Magma schließen lässt. Da der CaO/Al2O3 - Ratio durch die Bildung von Plagioklas beeinflusst wird, ist von einer verstärkten Kristallisation dieses Minerals im Magma auszugehen [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 25.07. bis 31.07.2011 niedriger als in der Vorwoche. Allerdings zeigte sich ein steigender Trend. Die Werte für Fluor- und Chlorwasserstoff waren relativ niedrig [2].

In den vergangenen Tagen ist der Tremor zwischenzeitlich leicht gestiegen, bewegte sich aber noch auf niedrigem Niveau. Seit heute Abend zeigt sich ein neuer Anstieg. Am 04.08. waren auf den Online-Seismogramme der Gipfelregion einzelne langperiodische Signale erkennbar [3].

Am 29.07. kam es südöstlich des Monte Intraleo (Südwestflanke) zu einem Beben der Stärke 1.8. Am 31.07. wurde am Monte Grosso (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 1.7 registriert [4].

  1. Corsaro R. A., Miraglia L. 2011. Composizione dei vetri dei prodotti emessi dal Cratere di Sud-Est durante l’attività di fontana del 25 e del 30 luglio 2011 . INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 25/07/2011 - 31/07/2011
  3. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  4. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


01. August 2011

Nach wenigen Stunden ist der Paroxysmus am ehemaligen Kollapskrater wieder zu Ende gegangen. Es war einer der bisher stärksten in diesem Jahr. Der Tremor blieb seitdem niedrig, allerdings war etwas Glut über dem Krater erkennbar.

Der Paroxysmus, der am Abend des 30.07. begann, endete am gleichen Tag gegen Mitternacht. Inzwischen sind dazu vom INGV verschiedene Details veröffentlicht worden:
Am Morgen des 30.07. kam es am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters zu intensiver strombolianischer Aktivität die von einem Anstieg des Tremors begleitet war. Dabei wurde auch ein kleiner Lavastrom freigesetzt der den Krater in östliche Richtung verließ, jedoch schon nach ca. 100 m Strecke erstarrte. Die Aktivität schwächte sich am frühen Nachmittag wieder ab und auch der Tremor ging zurück.
Ab 19:00 Uhr begann die Amplitude des Tremors erneut zu steigen  und auch die strombolianische Aktivität nahm wieder zu. Sie wurde allmählich immer intensiver und gegen 21:30 Uhr gingen die Explosionen in kontinuierliche Fontänen über. Zur gleichen Zeit nahm die Förderung eines Lavastroms in östliche Richtung schnell zu. Dieser formte zahlreiche Zungen entlang der westlichen Wand des Valle del Bove und erreichte gegen 23:00 Uhr 2000 m hohes Gelände und hatte eine Länge von ca. 3 Km. Eine Wolke aus Gas und Asche wurde vom Wind in östliche Richtung getrieben und sorgte für Ascheregen entlang der Küste.
Während der Phase maximaler Intensität wurden flüssige Lavafragmente 400 - 500 m über den Kraterrand geschleudert, was zu einem starken Niederschlag an den externen Flanken des Kraters in bis zu 200 - 300 m Entfernung führte. Die Lavafontänen wurden aus mindestens zwei Schloten freigesetzt die sich in dem Krater und an seiner oberen östlichen Flanke befanden und in einer von West/Nordwest nach Ost/Südost verlaufenden Line angeordnet waren. Ab 23:30 Uhr nahm die Intensität der Aktivität ab und endete kurz nach Mitternacht.
Dies war nach der ersten eruptiven Episode vom 12-13 Januar die bisher heftigste mit anhaltenden Lavafontänen die höher als bei den früheren Ereignissen waren. Auch der Lavastrom war, ausgenommen vom ersten Strom dieses Jahres, länger als bei den vorhergehenden Paroxysmen [1].

Dieses Webcam-Foto zeigt die bis zu 500 m hohe Lavafontäne aus dem ehemaligen Kollapskrater. Rechts davon ist eine weitere, allerdings kleinere Fontäne erkennbar die das Material in eine mehr östliche Richtung auswirft:
500 m hohe Lavafontäne
Foto vom  30.07.11, 22:06 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Nach dem Paroxysmus zeigten die Webcams in der Nacht zunächst noch viel Glut entlang der westlichen Wand des Valle del Bove. Am Morgen kam es an dem ehemaligen Kollapskrater nur noch zur Emission von etwas Gas. Am Abend konnte man über dem Krater schwache Glut erkennen. Am 01.08. konnte ich dort kaum noch Gasemission beobachten, später zogen Wolken auf. Am Abend lockerten sie wieder auf und es zeigte sich erneut schwache Glut über dem Krater.

Der Tremor verharrte nach dem Ende des Paroxysmus vom 30.07. auf niedrigem Niveau [2].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 31 luglio 2011 * Etna update, 31 July 2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


30. Juli 2011

Neuer Paroxysmus am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters!
Seit heute kommt es an dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters zu starker strombolianischer Aktivität. Nach einer kurzen Pause hat sie sich am Abend weiter intensiviert. Außerdem wird Lava gefördert die sich Richtung Valle del Bove bewegt. Der Tremor steigt kontinuierlich an.

Heute Morgen ab ca. 10:00 Uhr zeigte die Wärmebildkamera auf dem La Montagnola über dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters schwache thermische Anomalien. Diese verstärkten sich innerhalb von nur 15 Minuten deutlich und pulsierten. Gleichzeitig zeigten die Webcams pulsartigen Ausstoß von Gas und ab ca. 10:35 Uhr anhaltende Emission von moderaten Mengen schwarzer Asche. Die Ascheemissionen wurden noch etwas stärker und dauerten bis etwa 12:20 Uhr an. Zwischen ca. 11:00 und 13:00 Uhr konnte ich außerdem eine, ca. 150 - 200 m über dem Krater stehende anhaltende thermische Anomalie beobachten. Diese Erscheinungen lassen auf starke strombolianische Aktivität oder sogar auf die Freisetzung einer kleinen Lavafontäne schließen. Nach 13:30 Uhr ließ die Aktivität wieder deutlich nach. Später kamen auch einige Wolken auf.
Ab 18:30 Uhr waren dann wieder schwache thermische Anomalien über dem Krater erkennbar. Diese wurden ab 19:35 Uhr deutlich intensiver, waren aber immer noch pulsierend. Mit zunehmender Dunkelheit wurde ein Lavastrom erkennbar, der den Krater durch die Einkerbung an seinem östlichen Rand verließ und sich Richtung Valle del Bove bewegte. Gleichzeitig zeigten die Webcams kräftige strombolianische Explosionen in dem Krater. Ab etwa 20:30 Uhr wurden die Explosionen stärker und regelmäßig wurde glühendes Material auf die Flanken des Kraters geschleudert. Gegen 21:00 Uhr bewegte sich der Lavastrom über die Lava der vergangenen paroxymalen Phasen hinweg und wälzte sich rasch der steilen westlichen Wand des Valle del Bove hinab.

Dieses Webcam-Foto entstand heute kurz nach Sonnenuntergang und zeigt die zunehmende strombolianische Aktivität im ehemaligen Kollapskrater. Außerdem kommt es seit kurzer Zeit zur Förderung eines Lavastroms. Dieser verlässt den Krater aus der Vertiefung an seinem östlichen Rand und bewegt sich Richtung Valle del Bove, hat das große Tal aber noch nicht erreicht:
Zunehmende strombolianische Aktivität
Foto vom 30.07.11, 20:24 Uhr: Webcam auf dem Schiena dell'Asino, Etna Trekking

Auf diesem Webcam-Foto ist eine der stärkeren strombolianischen Explosionen erkennbar. Dabei werden glühende Bomben bis auf die Flanken des Kraters geschleudert. Rechts sieht man einen Teil des Lavastroms der sich durch die Einkerbung in östliche Richtung bewegt:
Stärkere strombolianische Explosion im Kollapskrater und Lavastrom
Foto vom 30.07.11, 21:09 Uhr: Webcam 1 von Radio Studio 7

Der Tremor bewegte sich heute Morgen bis ca. 10:00 Uhr noch auf niedrigem Niveau. Danach nahm er rasch zu und erreichte gegen 13:00 Uhr sein vorläufiges Maximum auf mittlerem Niveau. Anschließend schwächte er sich wieder etwas ab, stabilisierte sich für einige Stunden und begann ab ca. 19:30 Uhr wieder zu steigen. Um etwa 21:00 Uhr erreichte er hohes Niveau [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


29. Juli 2011

Nach dem letzten Paroxysmus ist am Ätna vorübergehend Ruhe eingekehrt. Gestern gab es aber bereits wieder einige schwache strombolianische Explosionen im ehemaligen Kollapskrater.

In der vergangenen Woche kam es an Bocca Nuova und Nordostkrater zu anhaltender und kräftiger Gasfreisetzung. Die Gaswolke aus der Bocca Nuova war manchmal mit geringen Mengen Asche durchsetzt. Am Südostkrater konzentrierten sich die Gasemissionen auf die Fumarolen an seiner oberen südöstlichen Flanke. Allerdings waren auch entlang der südlichen Flanke mehr Gasfreisetzungen aus Fumarolen zu sehen als in den letzten Monaten üblich. Aus dem ehemaligen Kollapskrater konnte ich nach dem letzten Paroxysmus vom 25.07. zunächst keine Gasfreisetzung mehr beobachten. Gestern Abend war leichte Gasemission erkennbar und nach Sonnenuntergang zeigten sich sporadisch schwache strombolianische Explosionen. Später konnte ich keine strombolianische Aktivität mehr beobachten und auch heute keine Gasemissionen mehr. Allerdings zogen auch rasch Wolken auf, die sich bis zum Abend hielten.

Hier ein Webcam-Foto von gestern Abend, das eine der strombolianischen Explosionen zeigt:
Neue schwache strombolianische Explosionen im Kollapskrater
Foto vom 28.07.2011, 22:08 Uhr: Webcam 1 von Radio Studio 7

Zu dem letzten Paroxysmus vom 25.07.2011 hat das INGV inzwischen einige Details veröffentlicht:
Die paroxymale Episode ereignete sich zwischen 04:30 Uhr und 08:30 Uhr. Die Förderung des Lavastroms begann ab 03:30 Uhr. Der Lavastrom ergoss sich in Form mehrerer parallel verlaufender Zungen über die Lava der früheren Paroxysmen. Er erreichte die Basis des steilen westlichen Hangs des Valle del Bove in der Nähe des Monte Centenari. Die Lavafontäne erreichte ihre maximale Höhe von 250 - 300 m zwischen 06:00 und 07:00 Uhr. Einige Jets schossen sogar 350 m in die Höhe. Die Säule aus Gas und Asche wurde von einem starken Wind nach Osten getrieben, wobei es in dem Gebiet zwischen den Ortschaften Milo und Fornazzo, sowie Riposto (Ostküste) zu Ascheregen kam. Wie schon bei dem letzten Paroxysmus kam es in der letzten Phase zu einer Serie kräftiger Explosionen. Die lauten Detonationen waren in großen Teilen des östlichen und südöstlichen Abschnitts des Vulkans hörbar [2].

Wie das INGV berichtet wurde die Bocca Nuova am 22.07. von INGV-Personal mittels Wärmebildkamera untersucht. Dabei kam es, wie bereits in den beiden Tagen zuvor, zu sporadischen Ascheemissionen aus dem Grund des südlichen Schlots. Sie wurden von denselben Öffnungen verursacht, die bereits in der Vorwoche strombolianische Aktivität zeigten. Neben den explosiven Aschefreisetzungen konnte auch ein kleines Lavafeld beobachtet werden, das einen Teil des Kraterbodens bedeckte und bereits am Abkühlen war [3].

Inzwischen wurde das Material das bei dem Paroxysmus vom 19.07. freigesetzt wurde, einer chemischen Analyse unterzogen. Dabei wurde ein CaO/Al2O3 - Ratio von 0,52 und ein FeOtot/MgO -Ratio von 3,04 ermittelt. Diese Werte sind nahezu identisch mit den Ergebnissen der Analysen aus den vorhergehenden Paroxysmen, was bedeutet dass die Zusammensetzung des Magmas stabil geblieben ist [1].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 18.07. bis 24.07.2011 ähnlich wie in der Vorwoche. Sie lagen bei etwas mehr als 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag und es zeigte sich kein klarer Trend. Die Werte für Fluor- und Chlorwasserstoff waren höher als in der Vorwoche [3].

Der Tremor bewegte sich seit dem Paroxysmus vom 25.07. auf niedrigem Niveau. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche praktisch keine langperiodischen Signale [4].

Am 28.07. ereignete sich bei Biancavilla (Südwestflanke) ein Beben der Stärke 2.0 [5].
  1. Corsaro R. A., Miraglia L. 2011. Composizione dei vetri dei prodotti emessi dal Cratere di Sud-Est durante l’attività di fontana del 19 luglio 2011. INGV-Sezione di Catania
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 25 luglio 2011 * Etna update, 25 July 2011
  3. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna, 18/07/2011 - 24/07/2011
  4. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


25. Juli 2011

In den heutigen frühen Morgenstunden hat sich am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters schon wieder ein Paroxysmus ereignet! Er war erneut mit der Freisetzung von Lavafontänen und Asche, sowie der Förderung eines Lavastroms in das Valle del Bove verbunden.

Am Morgen des 24.07. zeigten die Webcams anhaltende, aber schwache Gasfreisetzung aus dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters. Bei Anbruch der Dunkelheit war zeitweise schwache Glut über dem Krater erkennbar. Sie wurde von strombolianischen Explosionen verursacht, die im Laufe des Abends immer stärker wurden. Kurz vor Mitternacht zeigte die Wärmebildkamera auf dem La Montagnola die ersten thermischen Anomalien über dem Krater. Die strombolianische Aktivität war zu diesem Zeitpunkt stark genug, um glühendes Material höher als den Kraterrand zu werfen. Das meiste Material landete aber noch innerhalb des Kraters. Am heutigen frühen Morgen, ab etwa 02:00 Uhr wurden die Explosionen dann so intensiv, dass glühende Bomben regelmäßig über den Kraterrand hinaus geschleudert wurden. Gegen 03:30 Uhr begann Lava aus der kerbenförmigen Vertiefung an der Ostflanke des Kraters zu fließen. Diese erreichte innerhalb von ca. 30 Minuten den oberen steilen Rand des Valle del Bove und bewegte sich von dort aus, über die Lavaströme der vergangenen paroxymalen Ereignisse hinweg, in das große Tal. Zu diesem Zeitpunkt ging die strombolianische Aktivität in die Freisetzung von Lavafontänen über. Die Höhe der Lavafontänen nahm in den nachfolgenden Stunden zu und erreichte grob geschätzt 200-300 m. Ein kontinuierlicher Regen aus glühendem pyroklastischem Material ging rings um den Krater nieder.
Mit zunehmender Helligkeit konnte man östlich des Südostkraters eine dunkle Eruptionssäule erkennen. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Ostküste verfrachtet. Die Phase der Emission von Lavafontänen dauerte bis etwa 07:15 Uhr an. Leider fiel diese paroxymale Aktivität mit dem Eintreffen kalter Luft aus Norden zusammen, so dass sich eine zunächst dünne Wolkenschicht auf etwa 3000 m Höhe ausbildete. Diese beeinträchtigte die Beobachtungen anfangs jedoch nur wenig. Nach 07:15 Uhr ereigneten sich noch einige heftige Explosionen bei denen Bomben weit über den Krater hinweg geschleudert wurden und pulsartig Asche ausgestoßen wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wolken im Gipfelbereich jedoch schon recht dicht, lockerten später aber noch einmal kurz auf. Nach 09:00 Uhr konnte ich nur noch die Emission von Dampf und geringen Mengen Asche aus dem ehemaligen Kollapskrater beobachten. Später hüllte eine dichte Wolkendecke den gesamten Gipfelbereich ein und verhinderte weitere Beobachtungen.

Dieses Webcam-Foto zeigt eine kräftige strombolianische Explosion, während gleichzeitig Lava aus der Kerbe des Kraters austritt und sich der Flanke hinab in östliche Richtung bewegt:
Kräftige strombolianische Explosion und Lavastrom
Foto vom 25.07.11, 03:39 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Auf diesem Webcam-Foto kann man die Lavafontäne kurz nach Sonnenaufgang sehen. Die Aktivität befindet sich zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt. Dampf, Asche und Gas wird von dem Wind nach Osten (rechts) verfrachtet. Der aktive Krater selbst befindet sich innerhalb einer dünnen Wolkendecke:
Lavafontäne kurz nach Sonnenaufgang
Foto vom 25.07.11, 06:45 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Der Tremor bewegte sich am Abend des 24.07. noch auf niedrigem Niveau. Gegen 21:30 Uhr begann er langsam zu steigen, erreichte nach 03:00 Uhr hohes Niveau und zwischen 06:00 und 08:00 Uhr sein Maximum. Danach fiel er wieder rasch ab und bewegte sich nach 09:00 Uhr auf niedrigem Niveau [1].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


22. Juli 2011

Nach dem Paroxysmus vom 19.07. ist am Ätna wieder Ruhe eingekehrt. Tremor und seismische Aktivität blieben niedrig.

In den vergangenen Tagen zeigte sich am Nordostkrater anhaltende und kräftige Gasfreisetzung. Aus der Bocca Nuova wurde ebenfalls anhaltend Gas emittiert. Das pulsierende Glühen über der Bocca Nuova, das von der strombolianischen Aktivität verursacht wurde, konnte ich seit dem Paroxysmus vom 19.07. nicht mehr beobachten. Heute Morgen zeigten die Webcams eine schwache Ascheemission aus der Bocca Nuova. Am Südostkrater setzten Fumarolen an der oberen südöstlichen Flanke etwas Gas frei. An seinem ehemaligen Kollapskrater konnte ich seit dem 19.07. keine Gasemission mehr beobachten. In den vergangenen Nächten zeigten sich an der südlichen Flanke des Kegels noch einige glühende Punkte. Dabei handelt es sich offenbar um große und immer noch glutheiße Schlackebrocken. Dies wird auch von der Wärmebildkamera auf dem La Montagnola bestätigt, die auch zwei Tage nach dem Ereignis immer noch einige thermische Anomalien an der Flanke des Kegels zeigte.

Das Material, das bei der strombolianischen Aktivität der Bocca Nuova am 12.07.2011 freigesetzt wurde, konnte inzwischen vom INGV chemisch untersucht werden. Dabei wurde ein CaO/Al2O3 - Ratio von 0,45 und ein FeOtot/MgO -Ratio von 3,9 ermittelt. Diese Werte zeigen, dass das Material deutlich höher entwickelt ist, als die Produkte die bei einer starken Explosion der Bocca Nuova im Dezember 2010 freigesetzt wurden. Auch ist es erheblich höher entwickelt, als sämtliches Material das von dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters emittiert worden ist [1].

Am 15.07. wurde das Gebiet südöstlich des Südostkraters von INGV-Personal untersucht, da sich dort einige Frakturen gezeigt hatten:
Wie berichtet wird ist eine 300 m breite und 700 m lange Fläche von Frakturen durchzogen. Der Boden ist dort von dem pyroklastischen Material, das bei der eruptiven Phase vom 09.07. freigesetzt wurde, überzogen. Die Frakturen streichen in eine Richtung von 110° und haben eine Breite die zwischen wenigen Zentimetern und maximal 25-30 cm schwankt. Parallel zu den Hauptfrakturen verlaufen an der Oberfläche Kompressionsspuren. An den Frakturen zeigen sich keine Hinweise auf Fumarolen. In einigen Fällen treten auch Vertiefungen auf, die einen maximalen Durchmesser von 100 cm erreichen, recht tief (einige Dezimeter) sind und sich noch weiter entwickeln. Die Hauptfrakturen tauchen insbesondere entlang des Lavastroms von 2007 auf, wo sich viel frisches Material angesammelt hat. Die Frakturen sind vermutlich auf Setzung des frischen pyroklastischen Materials zurückzuführen [2].

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 04.07. bis 10.07.2011 niedriger als in der Vorwoche. Sie lagen bei ca. 6000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag und es zeigte sich kein klarer Trend. Der höchste Wert wurde im Zusammenhang mit dem Paroxysmus am 09.07.2011 mit 9000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag registriert. Die Emissionsrate für Chlorwasserstoff nahm nach einem Anstieg am 04.07. an den nachfolgenden Tagen ab. Die Werte für Fluorwasserstoff waren deutlich niedriger als in der Vorwoche [3].
Im Zeitraum vom 11.07. bis 17.07.2011 waren die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern zunächst etwas niedriger als in der Vorwoche und lagen bei 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Am 16.07. wurde dagegen eine Emissionsrate von 10000 Tonnen pro Tag gemessen! Während die Werte für  Chlorwasserstoff leicht zunahmen, blieb die Emissionsrate für Fluorwasserstoff im Vergleich zur Vorwoche unverändert [4].

Seit dem Ende des Paroxysmus vom 19.07. bewegt sich der Tremor auf niedrigem Niveau [5]. Die Quelle des Tremors lag zwischen dem 11.07. und 17.07. unmittelbar östlich der Gipfelkrater auf einer Höhe von 2100 bis 2600 m [4]. In der Vorwoche befand sich die Quelle dagegen zunächst nördlich des Nordostkraters auf 1000 - 1500 m Höhe und wanderte mit dem Beginn der strombolianischen Aktivität am ehemaligen Kollapskrater langsam in Richtung Südostkrater und dabei auch immer weiter zur Oberfläche [3]. 

Am 19.07. kam es südlich des Monte Minardo (Westflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5 [6].

  1. Corsaro R. A., Miraglia L. 2011. Composizione dei vetri dei prodotti emessi dal cratere Bocca Nuova durante l’attività stromboliana del 12 luglio 2011. INGV-Sezione di Catania
  2. Neri M. Ferrera E. 2011. Rilevamento del campo di fratture posto tra la base del Cratere di Sud-Est ed il Belvedere (Etna). INGV-Sezione di Catania
  3. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico,geochimico e sismico del vulcano Etna, 04/07/2011 - 10/07/2011
  4. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico,geochimico e sismico del vulcano Etna, 11/07/2011 - 17/07/2011
  5. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  6. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


19. Juli 2011

Nach nur neun Tagen Pause ereignete sich in der vergangenen Nacht am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters ein neuer Paroxysmus. Dabei kam es wieder zur Förderung eines Lavastroms und zur Freisetzung von Lavafontänen und Asche. 

Am 17.07. kam es am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters gelegentlich zur Emission von teilweise bläulichem Gas. Am Abend waren dort einzelne schwache strombolianische Explosionen zu sehen. Über der Bocca Nuova zeigten die Webcams wieder ein pulsierendes Glühen, was durch die anhaltende strombolianische Aktivität im südlichen Schlot verursacht wurde. Allerdings war das Glühen schwächer als an den Vortagen. Gestern kam es am ehemaligen Kollapskrater immer wieder zu kleineren Aschefreisetzungen. Nach Sonnenuntergang waren wieder sporadische strombolianische Explosionen erkennbar, deren Intensität und Frequenz allmählich anstieg. Ab etwa 01:00 Uhr wurden die Explosionen so stark, dass immer wieder glühendes Material über den Kraterrand hinweg geschleudert wurde. Die intensive strombolianische Aktivität ging bald in die Freisetzung einer Lavafontäne über. Gleichzeitig zeigten die Webcams an der Ostflanke die Förderung eines Lavastroms aus dem ehemaligen Kollapskrater. Dieser bewegte sich entlang der westlichen Wand des Valle del Bove und ergoss sich in den nachfolgenden Stunden in das unbewohnte Tal. Ab etwa 04:00 Uhr ging die paroxymale Aktivität wieder zu Ende. Nach Sonnenaufgang zeigte sich lediglich Dampffreisetzung aus dem pyroklastischen Material das rings um den aktiven Krater abgelagert wurde.

Wie das INGV mitteilt fand die paroxymale Phase am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters zwischen 02:00 Uhr und 04:30 Uhr statt. Dabei wurde ein Lavastrom gefördert der den gleichen Weg wie bei den letzten eruptiven Phasen dieses Jahres nahm und an der Flanke des Monte Centenari zum Stillstand kam. Die freigesetzten Lavafontänen erreichten eine Höhe von 200 - 250 m. Dabei wurde heftiger Niederschlag aus flüssiger Schlacke produziert, der einige kurze Lavaströme nährte. Der größte dieser reomorphischen Ströme bewegte sich der südlichen Flanke des Kegels hinab, umschloss den Krater und floss bis zu seiner Basis. Eine Wolke aus Gas und Asche wurde vom Wind in östliche Richtung getrieben. Der Paroxysmus war der sechste seit Beginn dieses Jahres und ereignete sich nur 9,5 Tage nach dem letzten Paroxysmus; ein viel kürzeres Intervall als bei den früheren Ereignissen die in einem Abstand von 4 - 8 Wochen auftraten. Während dem 18.07. schwächte sich die intensive strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova deutlich ab [1].

Dieses Webcam-Foto von vergangener Nacht zeigt die Freisetzung einer Lavafontäne aus dem ehemaligen Kollapskrater. Der Südostkrater wird links davon illuminiert. Rechts kann man eine dunkle Eruptionssäule aus Gas und Asche erkennen:
Freisetzung von Lavafontäne und Eruptionssäle
Foto vom 19.07.11, 02:48 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Der Tremor bewegte sich zwischen 16. und 18.07. zunächst auf niedrigem bis mittlerem Niveau, nahm dann etwas ab und steigerte sich am Abend des 18.07. wieder deutlich. In den frühen Morgenstunden des 19.07. erreichte er während der heftigen eruptiven Aktivität sein Maximum. Danach fiel er schnell wieder auf niedriges Niveau ab [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 19 luglio 2011 * Etna update, 19 July 2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


16. Juli 2011

Erste effusive Aktivität in der Bocca Nuova seit fast 12 Jahren!
Mindestens seit dem 15.07. kommt es innerhalb der Bocca Nuova neben strombolianischer Aktivität auch zur Förderung eines Lavastroms. Außerdem ereigneten sich heute überraschend am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters laute Explosionen die mit Aschefreisetzungen verbunden waren.

Heute Morgen um 08:36 Uhr zeigten die Webcams die Freisetzung einer grauen Wolke aus Dampf und Asche aus dem ehemaligen Kollapskraters des Südostkraters. Eine weitere Ascheemission ereignete sich gegen 09:12 Uhr. Weitere Freisetzung von geringen Mengen bräunlicher Asche und Dampf folgten. Zwischen 12:00 und 13:00 Uhr kam es dann zu einer Serie von Ascheemissionen bei denen die Wolken dunkler und dichter erschienen. Danach zogen Wetterwolken auf die eine Beobachtung der Gipfelregion bis zum Abend verhinderten. Nach Einbruch der Dunkelheit war über der Bocca Nuova wieder kräftige Glut erkennbar. Am ehemaligen Kollapskrater konnte ich dagegen weder Emission von Asche noch strombolianische Aktivität erkennen.

Wie das INGV berichtet markierte eine Serie von Ascheemissionen am Morgen des 16.07. die Wiederaufnahme explosiver Aktivität am aktiven Schlot des Südostkraters. Diese Aktivität produzierte laute, brausende Geräusche die bis in die bewohnten Gebiete an den Flanken des Ätnas gehört werden konnten.
Zur gleichen Zeit dauert die strombolianische Aktivität, die am Abend des 11.07. in der Bocca Nuova begann, mit leichten Variationen an. Während eines Besuchs durch INGV-Personal am Abend des 15.07. erschien die strombolianische Aktivität etwas abgeschwächt, aber innerhalb von 1,5 Stunden steigerte sie sich wieder auf ein Niveau wie es am 13.07. beobachtet wurde. Desweiteren wurde direkt westlich des explosiven Schlots ein Lavastrom beobachtet der aus einer Decke pyroklastischen Materials heraus quoll, die von der in der Nähe stattfindenden strombolianischen Aktivität ständig abgelagert wird. Der Lavastrom kaskatierte in eine tiefere Senke auf dem zentral-westlichen Kraterboden. Dichte Gaswolken und intensive explosive Aktivität verhinderten eine detailliertere Beobachtung des Lavastroms [1].

Hier noch ein Foto von heute Morgen das die Freisetzung einer kleinen Wolke aus Dampf und Asche aus dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters zeigt:
Kleine Wolke aus Dampf und Asche
Foto vom 16.07.11, 08:36 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 16 luglio 2011 * Etna update, 16 July 2011


15. Juli 2011

Zum ersten Mal seit neun Jahren kommt es in der Bocca Nuova wieder zu strombolianischer Aktivität. Die intensiven und anhaltenden Explosionen werden von einem einzigen großen Schlot verursacht.

Die Webcams zeigten in den letzten Tagen mäßige und meist pulsartige Gasfreisetzung aus dem Nordostkrater. Am Südostkrater setzten Fumarolen an der oberen südöstlichen Flanke etwas Gas frei. Am ehemaligen Kollapskrater konnte ich nach der Eruption vom 09.07. praktisch keine Gasemissionen mehr beobachten. An der Bocca Nuova kam es zu kräftiger und häufig pulsartiger Gasemission. Nach dem Einsetzen strombolianischer Aktivität am 11.07. zeigte sich auch in den vergangenen Nächten ein teilweise kräftiger Glutschein über der Bocca Nuova.

Inzwischen wird die strombolianische Aktivität auch vom INGV bestätigt:
Am Abend des 11.07. begann in der Bocca Nuova lebhafte strombolianische Aktivität. Diese produzierte in den Nachtstunden ein Glühen das auch mit dem bloßen Auge von vielen Bevölkerungszentren im südlichen Sektor des Ätna aus gut sichtbar war. Ein erstes Glühen wurde am 11.07. gegen 23:00 Uhr von der INGV-Webcam auf dem Schiena dell'Asino aufgezeichnet. In der Nacht vom 12. auf den 13.07. war das Glühen anhaltender und intensiver als in der vorhergehenden Nacht. Zeitweise konnten auch glühende Bomben beobachtet werden, die höher als der Kraterrand geschleudert wurden; dieses Material fiel aber wieder zurück in den Krater.
Am Abend des 13.07. besuchte INGV-Personal die Bocca Nuova, wobei sich herausstellte, dass sich auf dem Boden des Kraters ein einzelner großer Schlot befand. Dieser war der Ursprung der intensiven und anhaltenden strombolianischen Aktivität. Die stärksten Explosionen ereigneten sich oft in Serien von 2-5 Ereignissen, wobei glühende Bomben mehrere zig Meter höher als der Kraterrand geschleudert wurden. Trotzdem landeten die meisten Bomben wieder im Krater. Einige flogen jedoch über die felsige Trennwand, die immer noch die Bocca Nuova von der Voragine separiert und landeten im südlichen Abschnitt dieses Gipfelkraters [1].

Dieses Webcam-Foto vom heutigen Abend zeigt das Leuchten über der Bocca Nuova das von der intensiven strombolianischen Aktivität verursacht wird. Rechts davon kann man im Dunst schemenhaft den Kegel des Südostkraters erkennen:
Intensives Leuchten über der Bocca Nuova
Foto vom 15.07.2011, 21:25 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

Hier noch ein Nachtrag zu der Asche die bei dem Paroxysmus vom 09.07. freigesetzt wurde:
In Catania (27 Km vom eruptiven Schlot entfernt) gingen 129,3 g Asche pro m2 nieder. Eine Probe davon wurde von INGV-Personal untersucht. Dabei zeigte sich, dass etwa 70% der Aschepartikel einen Durchmesser um 0,5 mm hatten. Die Asche besteht vollständig aus frischem Material und setzt sich zu 84% aus Sideromelan und zu 16% aus Tachilit zusammen. Die Partikel aus Sideromelan sind im Allgemeinen durchsichtig und von bräunlicher Farbe. Einige davon sind auch mit vielen Blasen durchsetzt und weisen eine zerklüftete Oberfläche auf. Andere haben eine längliche Struktur, weisen eine "flüssige" Oberfläche auf und zeigen nur wenige Blasen. Der größte Teil der Tachilit-Partikel hat eine glänzend dunkle Farbe und besitzt eine leicht quadratische, aber immer unregelmäßige Form. Nur wenige Exemplare haben die typisch quadratische Gestalt von frischem Glas. Insgesamt weist die Asche die gleiche Zusammensetzung wie bei den früheren paroxymalen Ereignissen dieses Jahres auf [2].

Vom INGV wurde auch das Material aus dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters, das bei der strombolianischen Aktivität vom 06. - 07.07.2011 und der Lavafontäne vom 09.07.2011 freigesetzt wurde einer chemischen Analyse unterzogen:
Bei zwei Proben (Schlackebomben) vom 06.und 07.07. zeigte sich, dass das Material deutlich höher entwickelt war als alles was im Jahre 2011 zuvor freigesetzt wurde. Der CaO/Al2O3 Ratio dieser Proben betrug 0,47 und der für FeOtot/MgO 3,85. Dagegen war das Lapilli aus der Lavafontäne vom 09.07. mit Werten von CaO/Al2O3 = 0,52 und FeOtot/MgO = 3,04 (Probe von Trecastagni) bzw. CaO/Al2O3 = 0,51 und FeOtot/MgO = 3,05 (Probe vom Schiena dell'Asino) deutlich primitiver als das Material der strombolianischen Aktivität. In seiner Zusammensetzung war es dagegen identisch mit den Produkten des letzten Paroxysmus vom 12.05.2011. Diese Ergebnisse zeigen, dass an der strombolianischen Aktivität vom 06.-07.07.2011 ein deutlich höher entwickeltes Magma beteiligt war, als bei der Aktivität die dem Paroxysmus vom 12.05.2011 voranging. Außerdem änderte sich die Zusammensetzung innerhalb weniger Tage signifikant, was durch die Ankunft eines entschieden primitiveren Magmas verursacht wurde. Ein ähnliches Verhalten konnte bereits bei der strombolianischen Aktivität des Südostkraters vom 31.08.2007 und der anschließenden Lavafontäne vom 04.-05.09.2007 beobachtet werden [3].

Der Tremor bewegt sich nach seinem Anstieg am 11.07. weiterhin auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Gestern ging er ein wenig zurück, aber heute stieg er wieder an. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in den letzten Tagen nur selten langperiodische Signale [4].

Am 04.07. kam es am Monte Centenari (Ostflanke) zu einem Beben der Stärke 1.5. Am 07.07. ereignete sich östlich des Monte Fontane (Ostflanke) ein Beben der Stärke 2.2. Am gleichen Tag kam es östlich des Monte Zoccolaro (Südostflanke) zu zwei Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.5 erreichte. Am 08.07. wurde im Bereich des Zentralkraters ein Beben der Stärke 1.5 gemessen. Am gleichen Tag wurde bei Milo (Ostflanke) ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet. Am 11.07. kam es im Raum Monte Fontane - Monte Scorsone zu mehreren Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 2.2 erreichte. Am 13.07. wurde nördlich von Milo ein Beben der Stärke 1.7 verzeichnet [5].

  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 13 luglio 2011 * Etna update, 13 July 2011
  2. Andronico D., Lo Castro M. D. 2011. Analisi tessiturale della cenere emessa nel corso del parossismo del 9 luglio 2011 al Cratere di SE. INGV-Sezione di Catania
  3. Corsaro R. A., Miraglia L. 2011. Composizione dei vetri dei prodotti emessi dal Cratere di Sud-Est durante l’attività stromboliana del 6-7 e la fontana del 9 luglio 2011. INGV-Sezione di Catania
  4. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  5. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


12. Juli 2011

Vermutlich strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova!
Seit gestern kommt es in der Bocca Nuova offenbar zu strombolianischen Explosionen. Der Tremor ist seit gestern ebenfalls gestiegen.

Am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters, der am 09.07. seinen jüngsten Paroxysmus produzierte, konnte ich gestern keine Gasfreisetzungen mehr beobachten. Aus der Bocca Nuova wurde dagegen anhaltend Gas emittiert und manchmal sah es so aus, als sei auch wieder etwas Asche dabei. Stärkere Aschefreisetzungen konnte ich dort jedoch nicht mehr beobachten. Nach Sonnenuntergang zeigten einige besonders lichtstarke Webcams ein Leuchten über der Bocca Nuova. Das Leuchten flackerte und wurde von dem austretenden Gas diffus gestreut. Am heutigen Tage zeigte sich wieder anhaltende Gasemission und erneut konnte ich keine stärkeren Aschefreisetzungen beobachten. Seit Sonnenuntergang zeigen wieder einige Webcams ein pulsierendes Glühen über der Bocca Nuova. Manchmal kann man auch einige winzige glühende Punkte erkennen, bei denen es sich vermutlich um hochgeschleudertes glühendes Material handelt.

Dieses Webcam-Foto zeigt den Glutschein über der Bocca Nuova der vermutlich durch strombolianische Aktivität verursacht wird:
Glut über der Bocca Nuova
Foto vom 12.07.2011, 22:38 Uhr: Webcam 2 von Radio Studio 7

Der Tremor ist seit gestern Nachmittag allmählich angestiegen und hat heute niedriges bis mittleres Niveau erreicht [1].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


10. Juli 2011

Gestern hat sich am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters ein weiterer Paroxysmus ereignet! Wie bei den früheren Ereignissen war er von Freisetzung großer Mengen pyroklastischen Materials, sowie der Emission eines Lavastroms in das Valle del Bove begleitet.

Während der Nacht vom 07. auf den 08.07. dauerte die moderate strombolianische Aktivität im ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters an. Gegen Morgen schwächte sie sich dann deutlich ab und nach Tagesanbruch zeigte sich an dem Schlot nur schwache Gasfreisetzung. An der Bocca Nuova kam es an diesem Morgen wieder zu teilweise kräftigen Ascheemissionen. Später behinderten dichte Wolken die weitere Beobachtung mittels Webcams.
Am Abend lockerte es wieder auf, jedoch konnte ich im ehemaligen Kollapskrater keine strombolianischen Explosionen mehr beobachten. Am Morgen des 09.07. zeigte sich an diesem Schlot zunächst nur schwache Gasfreisetzung. Später konnte ich dort pulsartige Emission von bläulichem Gas beobachten. Dann behinderten Wolken zeitweise die Beobachtung der Aktivität. Ab 13:30 Uhr zeigte die Wärmebildkamera auf dem Montagnola dann eine deutliche thermische Anomalie über dem Krater. Diese wurde in der nachfolgenden Stunde immer intensiver und deutete ab etwa 15:30 Uhr auf die Emission einer Lavafontäne hin. Um 15:42 Uhr ereignete sich an der Bocca Nuova eine kräftige explosive Aschefreisetzung. Durch die Wolkenlücken wurde nach ca. 16:00 Uhr der Blick auf eine kleine Aschesäule über dem ehemaligen Kollapskrater frei. Diese intensivierte sich schnell und wurde rasch immer höher. Eine schwarze Aschewolke wurde vom Wind in südöstliche Richtung verfrachtet. An der steilen westlichen Wand des Valle del Bove zeigten die Webcams gleichzeitig eine in nordöstliche Richtung fortschreitende weiße Dampfwolke die offenbar den sich Hang abwärts bewegenden Lavastrom markierte. Ab 17:15 Uhr schwächte sich die Aschesäule wieder deutlich ab. Auch die Wärmebildkamera zeigte ab 17:00 Uhr eine deutliche Abschwächung der Lavafontäne und nach kurzer Zeit emittierte nur noch die frisch gefallene Schlacke auf den Flanken bzw. in der Umgebung des Kegels große Hitze. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigte sich an der östlichen Flanke des Kegels noch Glut, die offenbar auf immer noch anhaltende, wenn auch schwache Emission von Lava hindeutete. Auch innerhalb des Kraters war noch ein pulsierendes Aufleuchten erkennbar, das an schwache strombolianische Tätigkeit erinnerte. Später schwächten sich diese Erscheinungen deutlich ab und nach Mitternacht war keine Glut mehr erkennbar.
Heute zeigte sich an dem Kegel lediglich anhaltende schwache Gasemission. Aus der Bocca Nuova wurde ebenfalls anhaltend Gas emittiert, größere Aschefreisetzungen konnte ich nicht beobachten. Am Nordostkrater kam es zu anhaltender und kräftiger Gasemission.

Wie das INGV berichtet setzte am Morgen des 09.07. strombolianische Aktivität am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters ein. Kurz nach 14:00 Uhr begann Lava den östlichen Rand des Kraters zu überfließen. Der Lavastrom folgte dem Weg den bereits die Lava der letzten eruptiven Phase nahm. Um 15:45 Uhr gingen die strombolianischen Explosionen in die Freisetzung einer kontinuierlichen Lavafontäne über, was von der Emission einer mehreren Kilometer hohen Eruptionssäule begleitet war. Die daraus hervorgehende Eruptionswolke, die viel pyroklastisches Material enthielt, dehnte sich in südliche bis südöstliche Richtung aus. Dies führte zu einem Regen aus Asche bzw. Lapilli der in den bewohnten Gebieten zwischen Nicolosi und Catania im Süden bzw. Trecastagni, Viagrande und Acireale im Südosten niederging. Die paroxymale Aktivität dauerte nur ein wenig länger als eine Stunde, nährte einen Lavastrom der sich im oberen westlichen Abschnitt des Valle del Bove bewegte und führte zu starker Emission von pyroklastischem Material. Die Aktivität begann sich kurz nach 17:30 Uhr schrittweise abzuschwächen. Gleichzeitig ging auch der Tremor auf sehr niedrige Werte zurück [1].

Dieses Webcam-Foto zeigt die Freisetzung einer dunklen Eruptionssäule aus dem ehemaligen Kollapskrater während dem Höhepunkt der paroxymalen Tätigkeit. Eine kleine Dampfwolke rechts unterhalb davon markiert den Lavastrom an der Wand des Valle del Bove:
Eruptionssäule aus dem ehemaligen Kollapskrater
Foto vom 09.07.2011, 16:30 Uhr: Milo-Webcam des INGV

In der Nacht vom 07.07. auf den 08.07. nahm der Tremor zunächst allmählich zu. In den frühen Morgenstunden beschleunigte sich der Anstieg und der Tremor erreichte mittlere Stärke. Nach 08:00 Uhr fiel der Tremor dann rasch wieder auf niedriges Niveau. Am Morgen des 09.07. nahm der Tremor wieder langsam zu und steigerte sich nach 13:00 Uhr rapide. Zwischen 16:00 und 17:00 Uhr erreichte er sehr hohes Niveau und fiel danach sehr schnell ab. Seit dem blieb der Tremor auf niedrigem Niveau, nahm heute aber wieder leicht zu. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten heute eine Häufung von langperiodischen Signalen [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna, 9 luglio 2011 - Etna Update, 9 July 2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


07. Juli 2011

Anhaltende strombolianische Aktivität am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters!
Seit heute Abend kommt es am ehemaligen Kollapskrater zu moderaten, anhaltenden strombolianischen Explosionen mit langsam steigender Intensität. Auch der Tremor hat leicht zugenommen.

Am 06.07. setzten sich die gelegentlichen Aschefreisetzungen aus der Bocca Nuova fort. Am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters zeigten sich an diesem Tag nach Anbruch der Dunkelheit nur selten schwache strombolianische Explosionen. Heute Morgen kam es an der Bocca Nuova erneut zu einigen stärkeren Ascheemissionen. Auf Grund schwachen Winds im Gipfelbereich schossen die braunen blumenkohlförmigen Aschewolken viele hundert Meter senkrecht in den Himmel. Später zogen dichte Wolken auf die eine weitere Beobachtung mittels Webcams verhinderten. Am Abend lösten sich die Wolken wieder auf und mit zunehmender Dunkelheit konnte ich schwache, aber anhaltende strombolianische Aktivität innerhalb des ehemaligen Kollapskraters beobachten. Die Explosionen schleuderten glühendes Material einige zig Meter über das Niveau des Kraterrandes, wobei das meiste Material wieder innerhalb des Kraters niederging. Im Laufe des Abends verstärkten sich die Explosionen allmählich und im Krater war ein anhaltendes Glühen erkennbar.

Dieses Webcam-Foto vom späten heutigen Abend zeigt eine der stärkeren strombolianischen Explosionen:
Stärkere strombolianische Explosion
Foto vom 07.07.11, 22:51 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Auf diesem Webcam-Foto von heute Morgen kann man sehr schön erkennen wie eine Aschewolke aus der Bocca Nuova in Form einer braunen Säule viele hundert Meter hoch in den Himmel schießt:
Hohe Aschesäule über der Bocca Nuova
Foto vom  07.07.11, 07:21 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Die Schwefeldioxidemissionen an den Gipfelkratern waren im Zeitraum vom 27.06. bis 03.07.2011 deutlich höher als in der Vorwoche. Während sie am 29.06. noch bei ca. 5000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag lagen, steigerten sie sich bis zum 02.07. auf 9000 Tonnen pro Tag. Die Emissionsraten für Chlor- und Fluorwasserstoff stiegen ebenfalls deutlich an [1].

Der Tremor bewegte sich in den vergangenen Tagen weiterhin auf niedrigem Niveau. Seit dem 06.07. zeigt sich ein zunehmender Trend. Die Online-Seismogramme der Gipfelregion zeigten in der letzten Woche zeitweise eine Häufung von langperiodischen Signalen [2].

Am 04.07. kam es im Bereich des Zentralkraterkegels zu mehreren schwachen Beben, wobei das stärkste eine Magnitude von 1.8 erreichte [3].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Bollettino settimanale sul monitoraggio vulcanico, geochimico e sismico del vulcano Etna 27/06/2011 - 03/07/2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT
  3. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. TERREMOTI RECENTI. Monitoraggio sismico delle aree vulcaniche della Sicilia orientale (Etna ed Isole Eolie)


05. Juli 2011

Seit dem 04.07. kommt es am ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters zu schwachen strombolianischen Explosionen. Außerdem wurde bei den Ascheemissionen der Bocca Nuova, die auch in den letzten Tagen andauernden, erstmals eine erhöhte Temperatur gemessen.

In den vergangenen Tagen kam es an der Bocca Nuova zu weiteren Ascheemissionen. Sie waren unterschiedlich stark und auch ihre Frequenz war verschieden. Mal traten einige Freisetzungen im Abstand weniger Minuten auf, dann lagen wieder einige Stunden geringer Aktivität dazwischen. In der vergangenen Nacht zeigten die Webcams dann sporadisch ein ganz schwaches Glühen im Bereich des Kollapskraters. Heute Abend nach Einbruch der Dunkelheit konnte ich eine schwache strombolianische Explosion im Kollapskrater beobachten. 

Wie das INGV berichtet wurden ab dem Morgen des 04.07. aus dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkrater donnernde Geräusche gehört. Am Abend des gleichen Tages konnte dort manchmal ein schwaches Leuchten beobachtet werden, wobei das Intervall zwischen diesen Erscheinungen sehr lange war. Ab dem 05.07. gegen 04:00 Uhr wurden von der Kamera auf dem Schiena dell'Asino kleine strombolianische Explosionen in dem Krater aufgezeichnet. Ihre Frequenz war unterschiedlich und lag zwischen wenigen Minuten und einigen zig Minuten. Das freigesetzte Material wurde dabei wenige zig Meter höher als der Kraterrand geschleudert.

Wie das INGV weiter berichtet wurden bei einem Besuch der Bocca Nuova am 30.06. die beiden Schlote mittels Wärmebildkamera untersucht. Dabei zeigte sich, dass das Material um die Schlote herum eine Temperatur von 150°C hatte. Höhere Temperaturen wurden im Bereich der stark von Spalten durchzogenen Gebiete entlang der Wände bzw. am Boden der Bocca Nuova gemessen. Sie betrugen bis zu 300°C. Eine Aschefreisetzung aus der Bocca Nuova am 01.07. um 21:28 Uhr war von einem Temperaturanstieg begleitet der offenbar von heißem Gas bzw. Material verursacht wurde.  Am 05.07. produzierten einige der Ascheemissionen aus der Bocca Nuova dunkleres Material als an den Vortagen [1].

Dieses Webcam-Foto von heute Abend zeigt eine schwache strombolianische Explosion aus dem ehemaligen Kollapskrater des Südostkraters:
Schwache strombolianische Explosion
Foto vom 05.07.11, 22:03 Uhr: Webcam des INGV auf dem Schiena dell' Asino.

Eine der stärkeren Ascheemissionen aus der Bocca Nuova. Solche Explosionen traten in den letzten Tagen in unterschiedlicher Frequenz und Stärke immer wieder auf:
Explosive Aschefreisetzung an der Bocca Nuova
Foto vom  01.07.11, 08:42 Uhr: Webcam des INGV auf dem La Montagnola.

Der Tremor nahm in den vergangenen Tagen zunächst etwas ab, stieg seit dem 04.07. aber allmählich wieder etwas an und bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau [2].

Quellen:
  1. INGV-Sezione di Catania. 2011. Aggiornamento Etna e Stromboli, 5 luglio 2011
  2. INGV-Sezione di Catania. 2011. Monitoraggio sismico e vulcanico. Etna. Segnali sismici in tempo reale. Tracciato Sismico della Stazione ESVO HHZ IT


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