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Glossar - V

VAAC
Die Abkürzung VAAC steht für Volcanic Ash Advisory Center. Weltweit existieren neun dieser Zentren. Sie sind Teil der IAVW (International Airways Volcano Watch) und warnen den zivilen Luftverkehr vor den Auswirkungen vulkanischer Eruptionen. Für Europa, Afrika und den Nahen Osten ist das VAAC in Tolouse zuständig.


Val Calanna
Val Calanna
Blick von der Ostflanke des Monte Calanna aus nach Süden auf das Val Calanna, das mit der schwarzen 1991-93 Lava gefüllt ist.
Das Val Calanna ist ein kleines Tal das sich im südöstlichen Abschnitt des großen Tals Valle del Bove befindet. Das Val Calanna liegt auf ca. 1000 m Höhe und wird im Westen vom Steilhang Salto della Giumenta und im Norden vom Monte Calanna eingerahmt. Im Süden schließen sich die Ausläufer der Bergkette an, die den Rand vom Valle del Bove bildet. Während der gewaltigen Eruption von 1991-1993 wurde das Val Calanna mit großen Mengen Lava gefüllt.


Valle del Bove
Bei dem "Valle del Bove" handelt es sich um ein großes unbewohntes Tal, das sich an der Ostflanke des Ätna befindet. Es hat von West nach Ost einen Durchmesser von 6,5 Km und von Nord nach Süd von 5,5 Km. Es ist von unzähligen alten und jungen Lavaströmen durchzogen und beherbergt nur wenige Schlackenkegel, darunter den "Monti Centenari".
Eigentlich handelt es sich bei dem Tal um eine sogenannte Caldera, die vermutlich vor ca. 5000 Jahren durch Hangrutschung und Kollaps entstand. Das "Valle del Bove" geht im Nordwesten in das "Valle del Leone" über, das vom 2847 m hohen "Pizzi Deneri" überragt wird. Er stellt den steil abfallenden nordwestlichen Rand der Caldera da, der sich in Form der "Serra delle Concazze" weiter in östliche Richtung ausdehnt und das "Valle del Bove" nach Norden hin begrenzt. Nach Süden wird das große Tal von den ca. 1700 m hohen Bergen der "Serra del Salifizio" abgeschirmt. Sie stellen den südlichen Rand der Caldera da, der sich über die "Schiena dell' Asino" nach Westen bis zum Schlackenkegel "La Montagnola", südlich vom "Piano del Lago", erstreckt. Im Westen geht das Tal in eine ca. 1000 m hohe steile Wand über, die bis an die Basis der Gipfelkrater reicht. Nach Osten hin ist das "Valle del Bove" offen und der Hang fällt sanft ab. Hier befinden sich einige Dörfer, wie Milo oder Fornazzo.
Blick über das VdB nach Nordosten
Blick über das "Valle del Bove" hinweg nach Nordosten. Links erkennt man einen Teil der steilen westllichen Wand. Im Hintergrund kann man den Nordrand des Tals mit der "Serra delle Concazze" sehen.
Blick über das VdB hinweg nach Osten
Blick nach Osten auf das "Valle del Bove". Rechts der Südrand des Tals mit der "Serra del Salifizio" und im Hintergrund die Küste mit einigen Siedlungen.


Vena
Diese kleine Ortschaft befindet sich an der Nordostflanke des Ätna auf 735 m Höhe.


Villafranca Tirrena
Die Ortschaft Villafranca Tirrena befindet sich ca. 60 Km nördlich vom Ätna und 23 Km westlich von Messina. Im Jahre 2005 hatte sie 8919 Einwohner. Der Ort wurde bereits in aragonischer Zeit erwähnt. Im 16. Jahrhundert war Villafranca ein Lehen der Cottone. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeit zählen das Schloss der Cottone (erbaut 1590), sowie die Pfarrkirche San Nicolo.


Voragine
Blick nach SW auf Voragine
Die "Voragine" im Juni 2005. Rechts der dampfende südwestliche Schlot, links der inaktive zentrale Schlot. Der Südrand des Kraters geht in den 64'er Turm über. Rechts dahinter befindet sich die "Bocca Nuova".
Südrand der Voragine
Blick entlang des Südrands der "Voragine" im Juni 2005. Im südlichen Abschnitt des Kraters hat sich eine Terrasse gehalten; Material das von der heftigen Aktivität der "Bocca Nuova" im Jahre 1999 stammt.
Die "Voragine" ist einer der vier Gipfelkrater des Ätna und befindet sich auf 3250 - 3300 m Höhe. Der gewaltige Krater liegt im östlichen Abschnitt des Zentralkraterkegels und entstand im Jahre 1945, als sich im Nordosten der Zentralkraterplattform zunächst ein kleiner Kollapsschlot bildete. Begleitet von heftiger explosiver Aktivität formten sich 1956 auf der zen­tralen und südlichen Zentralkraterplattform zwei neue große Schlackenkegel. Bei weiteren Explo­sionen in den frühen 1960’er Jahren erweiterte sich die „Voragine“ allmählich. 1964 wuchsen um die „Voragine“ herum, sowie im Süden der Zentralkraterplattform neue Schlackenkegel, was mit heftiger eruptiver Aktivität verbunden war; zeitweise wurden bis zu 1500 m hohe Lavafontänen beobachtet. Die Lava durchbrach die Ränder des Zentralkraterkegels und anschließend ergossen sich mehrere Lavaströme über die Flanken des Ätna.
Durch die Expansion der "Bocca Nuova", die im Jahre 1968 am Westrand der "Voragine" entstand, verschwand mit der Zeit ein großer Teil der Kegel von 1964. Außerdem wurde dabei in den südwestlichen Rand des Kraters eine immer größer werdende Kerbe gefressen. Schließlich blieb zwischen den beiden Gipfelkratern nur eine dünne Wand stehen, das sogenannte "Diaframma". In den 1970’er und 1980’er Jahren haben Kollapsereignisse  und anschließendes „Wiederauffüllen“ die Morphologie der „Voragine“ wiederholt verändert. Eine Phase heftiger Gipfelkrateraktivität gestaltete in den Jahren 1995 bis 2001 das Aussehen dieses Gipfelkraters abermals um. So kam es im Juli 1998 und im September 1999 in der „Voragine“ zu kurzen, aber äußerst heftigen Eruptionen. Dabei wurden 10 Km hohe Asche­säulen, bis zu 2000 m hohe Lavafontänen und der Auswurf riesiger Bomben beobachtet. Anschließend wurde der Gipfelkrater im Oktober 1999 durch heftige Aktivität in der „Bocca Nuova“ aufgefüllt. In den Folgejahren bildeten sich im Zentrum und im Südwesten der „Voragine“ durch Kollaps zwei neue Schlote. Im Januar 2006 führte eine Explosion dazu, dass sich beide Schlote zu einem einzigen großen Krater vereinigten. Gleichzeitig stürzten große Teile der Trennwand zwischen "Bocca Nuova" und "Voragine" ein und auch die letzte Erinnerung an den Kegel von 1964, der 64'er Turm am südwestlichen Rand der "Voragine" verschwand.


Vulkanische Beben
Vulkanische Beben entstehen durch Magmabewegungen, z.B. wenn sich aufsteigendes Magma einen Weg durch den Berg sucht. Dazu gehört auch der Tremor, der durch das Fließen der Magma verursacht wird. Auch Explosionen, Kollaps und Steinschlag führen zu leichten Erschütterungen. Diese vulkanischen Beben sind meist nur sehr schwach und selten vom Menschen zu spüren.


Vulkanisch-Tektonische Beben
Vulkanisch-tektonische Beben entstehen durch Brüche des Gesteins bzw. durch Bewegungen des Vulkans, die durch aufsteigendes oder absinkendes Magma verursacht werden. Sie ereignen sich auch oft an Verwerfungen die den Berg an verschiedenen Stellen durchziehen. Die bekannteste davon ist am Ätna das Pernicana-System, das sich an der Nordostflanke des Bergs entlang zieht. Die vulkanisch-tektonischen Beben sind meist schwächer als die tektonischen, können jedoch auch manchmal zu Sachschäden führen.